KV, kein Student mehr, über 23 Jahre alt und arbeitlos

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Geächteter
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KV, kein Student mehr, über 23 Jahre alt und arbeitlos

Beitragvon Geächteter » 07.11.2009, 16:35

Bin über 23 Jahre alt und bin seit Ende September nicht mehr Student, also exmatrikuliert worden.
Zu den Umständen will ich mich nicht äußern, da es wirkliche familiäre und sonstige Probleme sind.
Ich hätte u.U. vor wieder nächstes Jahr zu studieren, aber brauche erstmal Orientierung.
Leider kann ich ja nicht mehr über die Familienversicherung versichert werden.

Ich habe mich noch nicht arbeitslos gemeldet, da es nach dem jetztigen Stand nichts bringen würde, da ich U25 bin und in einer Bedarfsgemscheinschaft lebe (die jeden Tag Streit, Sorgen und was weiß ich für Unanehmlichkeiten vorsieht), kann ich da nichts beantragen für mich selber.
Mein Vater hat sich irgendwo hin verdrückt, und mein Unterhaltsanspruch gegenüber ihm ist höchstwahrscheinlich verwirkt (nach einem Rechtsanwalt vor 1-2 Jahren).

Das Schonvermögen nach dem jetztigen Stand ist einfach zu niedrig angesetzt und straft meine hart arbeitende , sparende und leider eben unwissende Mutter ab, die als Selbstständige 7 Tage die Woche schuftet und 70 Std. die Woche keine Seltenheit ist. Leider läuft es momentan gar nicht und wir leben praktisch vom Ersparten.
Wenn die das Schonvermögen nun endlich dann asbald erhöhen würde sich wirklich auf uns positiv auswirken.

Zurück zur meiner KV-pflicht. Demnach müsste meine Mutter für meine KV-pflicht aufkommen, da das Schonvermögen (ein wenig) zu hoch ist für eine Bedarfsgemeinschaft oder?

Kann ich als (nicht angemeldeter Arbeitsloser) überhaupt eine Krankenversicherung abschließen und wie hoch würde wirklich die günstigste KV ausfallen? Und wie hoch ist dann die Laufzeit?
Ich war seit Jahren nicht mehr beim Arzt und hoffe ich werde auch nicht bald müssen.
So viele Verpflichtungen und Probleme. Diese haben meiner Mutter, meiner Schwester (noch minderjährig, aber eh FOS) wirklich schlaflose! Nächte bereitet durch Streit usw.

Ich kann nicht mehr.
Ich bemühe mich um ein 400€Job nun, den man hoffentlich leicht bekommen kann. Aber dadurch wäre ich eben nicht versichert. Und bei 2x400€ bleibt mir vllt. noch 560€ übrig.

Kann mir bitte jemand Ratschläge geben?

Wenn das so weiter geht , ziehe ich einfach aus für das Wohl aller bzw. ist demnächst ein Umzug fällig da jetztige Wohnung zu groß und zu teuer.
Ich bin dann U25 und habe keinen Anspruch, ist mir klar. Damit muss ich dann eben leben, dass ich obdachlos werden kann. Aber ich habe selbst ein bisschen Geld angespart und könnte bis ich Arbeit finde z.B. in einer Jugendherberge wohnen bis ich irgendeinen Job gefunden hätte.

Es tut mir Leid, dass ich auch anderes als die KV-thematik erwähnt habe.
Also freiwillige Krankenversicherung? Aber wie teuer ist das pro Monat? 140€ ? Das wäre wirklich wahnsinnig.
Ich habe keinerlei Einkommen bin aber trotzdem durch die Umstände verpflichtet zu zahlen.
Werde wohl sogar nachzahlen müssen, da für Oktober und November die gesetzliche Krankenkasse noch nicht informiert wurde.

Das wird alles zu viel für mich, also bitte ich um hilfreiche Ratschläge und keine harschen Sticheleien. Ich weiß nicht mehr weiter.:pb: :(

Vielen Dank.

Rossi
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Beitragvon Rossi » 07.11.2009, 17:07

Also, die Mitgliedschaft von versicherungspflichtigen Studenten endet erst einmal 1 Monat nach der Exmatrikulation. Somit dürfte der studentische Pflichtbeitrag (ca. 60,00 Euro mtl.) bis Ende Oktober 2009 zu zahlen sein.

Danach bist Du leider verpflichtet ne Kv. abzuschliessen. Du kannst Dich entweder freiwillig versichern, oder Du wirst leider von der Kralle erwischt.

Der Beitrag ist gleich und kostet ca. 140,00 Euro im Monat. Wenn Du nicht zahlen kannst, bekommt Du nur für Notfälle Behandlungen. Aber es laufen fette Säumniszuschläge auf.

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Beitragvon Cassiesmann » 07.11.2009, 17:30

Suchen sie sich einen Job über 400€ und das Problemchen ist gelöst! Wenn Sie z.B. 450€ verdienen sind sie unterm Strich günstiger versichert als in der freiwilligen KV.

BTW: Blöder Nickname!

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Beitragvon Geächteter » 07.11.2009, 19:48

@Rossi:
Bisher über die gesetzliche Krankenversicherung familienversichert gewesen, falls das unklar war.

Wenn ich im Internet suche, kommen viele Angebot die unter 140€ sind.
Was sind dann das für Versicherungen? Privatversicherungen? Und ich lese da auch immer Laufzeiten von ca. 3 Jahren...
Wirklich das absolut günstigste reicht, solange ich als versichert gelte und keine Strafe zahlen muss.

@Cassiesmann:
Ja, ich habe mir auch über einen Teilzeitjob über 400€ nachgedacht und ich suche nun auch.
Aber, das ist gar nicht so leicht hier in der Nähe.
Im Internet finde ich momentan nichts.
Und leider bin ich auch nicht wirklich mobil, weder habe ich ein Auto noch ein Führerschein.

Danke für die bisherigen Antworten.

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Beitragvon Cassiesmann » 07.11.2009, 22:40

Geächteter hat geschrieben:@Cassiesmann:
Ja, ich habe mir auch über einen Teilzeitjob über 400€ nachgedacht und ich suche nun auch.



Guckst Du zur Not da:

Geächteter hat geschrieben:und leider eben unwissende Mutter ab, die als Selbstständige 7 Tage die Woche schuftet und 70 Std.

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Beitragvon Geächteter » 08.11.2009, 01:34

Wenn ich dich richtig verstanden habe, spielst du darauf an, dass meine Mutter mich bei ihr einstellt?

Funktioniert nicht.
Wir leben schon momentan von ihrem Ersparten.
Sprich, ihr Einkommen ist sowieso niedrig.

(offtopic: Schwarz-Gelb will ja das Schonvermögen erhöhen um die Sparer zu entlasten, die abgestraft genug werden....aber wann das passiert steht in den Sternen)

Oder meinst du, dass ich irgendwie ein Selbständiger werden soll?
Ist das dann günstiger?

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Beitragvon Cassiesmann » 08.11.2009, 09:15

Geächteter hat geschrieben:Wenn ich dich richtig verstanden habe, spielst du darauf an, dass meine Mutter mich bei ihr einstellt?

Funktioniert nicht.
Wir leben schon momentan von ihrem Ersparten.
Sprich, ihr Einkommen ist sowieso niedrig.

(offtopic: Schwarz-Gelb will ja das Schonvermögen erhöhen um die Sparer zu entlasten, die abgestraft genug werden....aber wann das passiert steht in den Sternen)

Oder meinst du, dass ich irgendwie ein Selbständiger werden soll?
Ist das dann günstiger?


Meine Aussage war, wenn Sie nur 400€-Jobs finden und sich für rund 140€ freiwillig versichern müssen, ist es möglicherweise günstiger, wenn Ihre Mutter Sie sozialversicherungspflichtig (inkl. GRV und ALV) einstellt. Möglicherweise unterstützen sie ja Ihre Mutter finanziell mit der Höhe Ihres Einkommens.

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Beitragvon Geächteter » 08.11.2009, 22:56

Ah, ok. 400€ Job und dann zusätzlich eingestellt bei meiner Mutter für die Versicherungen könnte also günstiger sein.
Naja, meine Mutter wird eh bald nicht mehr selbständig sein , weil es sie praktisch umsonst schuftet undl sie gerne einen Job finden, was nicht so leicht ist in ihrem Alter.

Achja, nochmals eine wichtige Frage:

In einem anderen Thread und anderes Forum wurde geschrieben, dass die Krankenversicherung unabhängig der Bedarfsgemeinschaft ist.
Stimmt das so?
Oder nur weil dort die andere Bedarfsgemeinschaft 2 Personen beinhaltet, die in keinem Verwandschaftsverhältnis stehen?

Bin nun etwas verwirrt.
Meine Problem würden wirklich vorerst gelöst werden, wenn das Amt nur auf mein (nicht vorhandenes) Einkommen schaut und nicht auch das Vermögen und das Einkommen meiner restlichen Familie begutachtet bevor sie die KV-Kosten fürs Erste übernehmen.

Vielen Dank.

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Beitragvon Cassiesmann » 09.11.2009, 07:41

Der GKV ist egal, ob Sie bei ihrer Mutter wohnen oder nicht. Sie sind verpflichtet sich gegen Beitrag zu versichern. Wenn es kein ALG II gibt ändert das nichts an der obigen Verpflichtung.

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Beitragvon Geächteter » 09.11.2009, 12:17

Ok.

Kann das jemand bestätigen, der sich mit dem Arbeitsamt auskennt?

Bringt also nichts mich arbeitslos zu melden.
Da selbst bei Krankenversicherung, das Einkommen und! das Vermögen aller in der Bedarfsgemeinschaft inspiziert wird?

Und erst wenn alle bedürftig sind, übernimmt das Amt die KV für mich?

Stimmt das so?

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Beitragvon Rossi » 09.11.2009, 19:10

Also, wenn um Hartz IV geht, dann spielt im Rahmen der Bedarfsgemeischaft - da Du noch keine 25 Jahre alt bist - das Einkommen und Vermögen Deiner Mutter ne Rolle.

Aber ich denke Du solltest durchaus einen Antrag auf Hartz IV stellen. Es gibt ja auch Vermögensfreigrenzen. D. h., die Mami darf durchaus etwas auf dem Sparbuch haben. 1,00 Euro Hartz IV für Dich würden ausreichen und Du bist wieder krankenversichert.

- bspw. darf die Mami ein bescheidenes Häuschen haben, spielt beim Vermögen keine Rolle

- bspw. darf die Mami ein Auto haben, welches den Wert von 7.000,00 Euro nicht übersteigt

- bspw. darf die Mami ein Sparbuch bis zu einem Betrag von 150,00 Euro pro Lebensjahr (bei 50 Jahre 7.500,00 Euro) haben

- bswp. darf die Mami eine Lebensversicherung - mit einer Verwertungsausschlussklausel haben - die den Wert von 250,00 Euro pro Lebensjahr nicht überschreitet.

Näher Infos muss die ARGE erteilen, bzw. obliegt denen eine Beratungspflicht!

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Beitragvon Vergil09owl » 09.11.2009, 20:20

Es würde auch gehen wenn die ARGE dir einen Zuschuss zur freiwilligen KV /PV gewährt das geht nämlich auch.

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Beitragvon Rossi » 09.11.2009, 20:28

Nun ja, Vergil09owl, einen Zuschuss zur Kranken- bzw. Pflegeversicherung kommt man nur, wenn man allein durch die Zahlung dieser Beiträge hilfebedürftig wird. Auch dieses ist ein Rechenexempel.

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Beitragvon Vergil09owl » 10.11.2009, 19:52

korrekt, aber es müßte ja auch erstmal geprüft.


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