Vergreiste Tarife

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Curious
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Vergreiste Tarife

Beitragvon Curious » 14.12.2010, 23:50

Die Gothaer hat meinen Monatsbeitrag von 770 auf 930 Euro per 2011 angehoben. Ich bin 68 und erkläre mir diese Anhebung mit einem vergreisten Tarif. Nach einem kürzlichen Spiegelartikel lassen Versicherungen einen Tarif auslaufen, d.h. dadurch fehlt der Nachschub an jungen Gesunden. Die in dem Tarif befindliche Kohorte vergreist und wird malade, dadurch steigen die Kosten pro Kopf und der Beitrag kann angehoben werden. Durch Separierung von Jung und Alt können attraktive Einsteigertarife für Junge geboten werden. Das VVG hält jedoch eine interessante gesetzliche Option bereit, danach hat auch der Alte das Recht zur Tarifwahl, d.h. er kann in den Tarif der Jungen einsteigen, allerdings sollen sich die Versicherungen über diese Tarife freiwillig nicht informieren. Daher die Frage: wie kommt man an diese Information?

GS
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Welche Alternativangebote ...

Beitragvon GS » 15.12.2010, 01:21

hallo Curious

... hast Du im Zusammenhang mit dieser Beitragsänderung erhalten? Das wäre doch schon mal ein erster Einstieg in die Materie?

Wie hoch ist aktuell Dein tariflicher Selbstbehaltt?
Wie lange bist Du in dem betreffenden Tarif?
Seit wann bist Du überhaupt bei der G. versichert?

Gruß von
Gerhard

Schlappi
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Beitragvon Schlappi » 15.12.2010, 09:59

Hallo Curious,

der Beitrag für Sie alleine kommt mir sehr hoch vor. Jedes private Versicherungsunternehmen bietet auch noch einen Standardtarif an.
Dieser ist teilweise vergleichbar mit der GKV, bei einzelnen Leistungen etwas besser und meistens auch preisgünstiger als der Basistarif.
Lassen Sie sich hierzu einmal ein Angebot machen.
Über alle sonst möglichen Tarife sollte Sie Ihr Betreuer (Makler oder Versicherungs-Agentur) informieren.

Gruß Schlappi

Curious
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Re: Welche Alternativangebote ...

Beitragvon Curious » 15.12.2010, 16:55

GS hat geschrieben:hallo Curious

... hast Du im Zusammenhang mit dieser Beitragsänderung erhalten? Das wäre doch schon mal ein erster Einstieg in die Materie?

Wie hoch ist aktuell Dein tariflicher Selbstbehaltt?
Wie lange bist Du in dem betreffenden Tarif?
Seit wann bist Du überhaupt bei der G. versichert?

Gruß von
Gerhard


Danke - bin seit ca. 1994 dort (ursprünglich vor Übernahme "Berlin-Köllnsche Versicherung"). Tarife habe ich nie bewusst gewechselt, möglicherweise erfolgte eine schleichende Änderung, wenn Gothaer oder Vorgänger alljährlich neue Police senden. Irgendwann änderte sich z.B. die Leistung für Brillen. Selbstbehalt ca. 500 bis 900 (wurde auch mal angehoben).

E.Kacmaz
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Re: Vergreiste Tarife

Beitragvon E.Kacmaz » 15.12.2010, 22:59

Curious hat geschrieben:Die Gothaer hat meinen Monatsbeitrag von 770 auf 930 Euro per 2011 angehoben. Ich bin 68 und erkläre mir diese Anhebung mit einem vergreisten Tarif. Nach einem kürzlichen Spiegelartikel lassen Versicherungen einen Tarif auslaufen, d.h. dadurch fehlt der Nachschub an jungen Gesunden. Die in dem Tarif befindliche Kohorte vergreist und wird malade, dadurch steigen die Kosten pro Kopf und der Beitrag kann angehoben werden. Durch Separierung von Jung und Alt können attraktive Einsteigertarife für Junge geboten werden. Das VVG hält jedoch eine interessante gesetzliche Option bereit, danach hat auch der Alte das Recht zur Tarifwahl, d.h. er kann in den Tarif der Jungen einsteigen, allerdings sollen sich die Versicherungen über diese Tarife freiwillig nicht informieren. Daher die Frage: wie kommt man an diese Information?


Hallo Curious,
Ihre Annahme ist leider falsch... Wie Sie richtig erwähnen gibt es Alterskohorten und innerhalb dieser Alterskohorte findet der solidarische Ausgleich statt.
Eine Subventionierung der Alten durch die Jungen gibt es in der PKV nicht und somit keine Vergreisung. Damit sich an Ihrer Preisbildung etwas ändert müssten lauter gesunde 68 jährige in Ihren Tarif eintreten die unterdurchschnittliche Schäden verursache, dieses erscheint aber auch bei aktuell beworbenen Tarifen eher unwahrscheinlich.
Suchen Sie sich einen Berater Ihrer PKV oder einen Makler der Sie in den Tarifwechselmöglichkeiten nach $ 204 VVG berät.
Ich glaube eher, dass der Hund woanders begraben liegt, aber ohne den genauen Tarif äußere ich meine Vermutung lieber nicht.

Beste Grüße

Curious
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Beitragvon Curious » 16.12.2010, 11:53

Danke für den Hinweis. Die Mathematik hinter der Beitragsberechnung verstehe ich nicht. Es scheint sich nach Ihren Ausführungen nicht um eine Solidargemeinschaft aller Versicherungsnehmer eines Versicherers zu handeln, sondern nur um die einer vom Versicherer möglicherweise willkürlich zusammengestellten Teilgruppe (der 68jährigen? der 40-68jährigen? der 68-85jährigen?), die dann zu einer Prämie führt, die die durchschnittlichen Krankheitskosten in dieser Gruppe abbildet.

Curious
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Beitragvon Curious » 16.12.2010, 11:58

Noch zur Ergänzung: der Löwenanteil meiner Prämie entfällt auf den Tarif GS2, der €761,42 mt. kostet. Hinzu kommen AR, K20,PVN, SEA100, SE2, ZS80 - insgesamt Prämie 930.

Schlappi
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Beitragvon Schlappi » 16.12.2010, 12:22

@Curious - könnte es sein, dass Sie einen Zuschlag wegen einer Krankheit im Vertrag haben ?

Bei einem Vergleichstest bei Stiftung-Warentest vom 23.09.2003 kam diese Auswertung hinsichtlich des Preis-Leistungsverhältnisses:

Gothaer GS 2 SE 2+SEK ZS80 T3 MANGELHAFT ( 4,8 )

Lassen Sie sich doch einmal ein Änderungsangebot zu einem anderen Tarif bei der Gothaer erstellen.

Gruß Schlappi

Roland Gutsch
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Beitragvon Roland Gutsch » 16.12.2010, 15:19

Stiftung Warentest (Finanztest) ist - ebenso wie andere Presseveröffentlichungen - für die Bewertung von PKV-Tarifen völlig irrelevant. Wenn der Test auch noch 7 Jahre alt ist, kann man nur den Kopf schütteln, wenn das als Kriterium herangezogen werden soll.

Der Test selber und eine Beratung, die auf so etwas basiert, verdienen Schulnote: MANGELHAFT
.

Ganz besonders kann man Pressetests nicht für eine persönliche Auswahl verwenden, da niemand die Bedürfnisse des beim Test zu Grunde gelegten "Musterkunden" hat.

Außerdem ist die Auswahl der Kriterien so dünn, dass die Aussagekraft gleich null ist. Die Gewichtung ist außerdem für die meisten Interessenten unpassend.

Man kann also nur davon abraten, Zeitungsberichte oder Tests für seine Entscheidung über eine PKV heranzuziehen.

Das führt immer in die Irre!

Es bleibt dem Interessenten nicht erspart, sich ausführlich mit dem Kleingedruckten - den Vertragsbedingungen - zu beschäftigen. Das ist schwer und zeitaufwändig. Die Entscheidung für oder gegen PKV allgemein beziehungsweise für oder gegen einen bestimmten Tarif ist aber so wichtig, dass es nicht anders geht.

RG

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Beitragvon Schlappi » 16.12.2010, 17:49

wer wohl solche Beratungen mit Presseveröffentlichungen durchführt ?

Dazu kann ich leider keine Auskunft erteilen, da ich eine Versicherungsagentur besitze und nur die Tarife meines Unternehmens anbieten darf.

Nur wenn in allen Presseveröffentlichungen und auch in ettlichen
Vergleichsdateien auf die auch Versicherungsmakler Zugriff haben
ein Tarif nicht als der beste aufgeführt wird, im Preis-Leistungsverhältnis eine schlecht Note erhält, kann man dies zumindest erwähnen.

Außerdem glaube ich kaum, dass es hier um einen Versicherungswechsel geht, sondern höchstens um einen Tarifwechsel.

Roland Gutsch
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Beitragvon Roland Gutsch » 16.12.2010, 18:10

Schlappi schrieb:
wer wohl solche Beratungen mit Presseveröffentlichungen durchführt ?
Da Sie immer wieder Presseveröffentlichungen zitieren, liegt es nahe zu vermuten, dass Sie das tun. Und da ich die Praxis vieler Vermittler kenne, vermute ich weiter, dass auch Sie die Vergleiche herausziehen, bei denen Ihr Brötchengeber gut abschneidet.
Wie bereits gesagt:
Auf den einzelnen Kunden bezogenen sind das immer die falschen Kriterien - deshalb nicht hilfreich.
Außerdem ist es eine Tatsache, dass mitlerweile wohl fast jeder Anbieter einen Test vorweisen kann, bei dem er mit "SEHR GUT" - "fünf Sternen" - "Drei Fs" - oder sonst irgendwelchen super Qualitätsmerkmalen "glänzen" kann.

Außerdem glaube ich kaum, dass es hier um einen Versicherungswechsel geht, sondern höchstens um einen Tarifwechsel.
Das hat doch nichts damit zu tun, dass Pressevergleiche nicht geeignet sind, bei der Auswahl des für den Kunden passenden Tarif zu helfen.

Nur wenn in allen Presseveröffentlichungen ... ein Tarif nicht als der beste aufgeführt wird, im Preis-Leistungsverhältnis eine schlecht Note erhält, kann man dies zumindest erwähnen.
Warum sollte man etwas erwähnen, das irrelevant für die Entscheidnung ist?

Presse-Vergleiche führen in die Irre. Sie schaden mehr als sie helfen. Das ist das Einzige was man in diesem Zusammenhang erwähnen sollte!
Sie wollen nach Ihrer Aussage Kunden hier helfen - also lassen Sie doch den Verweis auf Presseartikel sein!
Zuletzt geändert von Roland Gutsch am 16.12.2010, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.

Schlappi
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Beitragvon Schlappi » 16.12.2010, 18:42

Roland Gutsch - schließen Sie nicht von sich auf andere.
Hier liegen Sie oft falsch.

Meine Arbeitsweise wie auch mein Einsatzgebiet kennen Sie nicht.
Ich benötige auch keine Internet-Forum um Kunden zu gewinnen.

Die beste Kundenwerbung ist immer noch die Weiterempfehlung.

Ich würde empfehlen, solchen Schlagabtausch im geschlossenen Forum zu betreiben. Davon haben die Fragesteller überhaupt nichts.

Gruß Schlappi

Roland Gutsch
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Beitragvon Roland Gutsch » 16.12.2010, 18:55

OT: Sehr geehrter Herr Uhrig,

wie bereits mehrfach geschrieben, geht es mir nicht um "persönliche Angriffe" oder einen "Schlagabtausch" mit Ihnen - warum sollte ich daran ein Interesse haben?

Ich wende mich lediglich gegen fachliche Falschaussagen und gegen "Tipps", die m.E. Fragestellern nicht helfen, sondern eher schaden.

Dies hier ist ein Fachforum, da sollte so etwas im Interesse der fragenden Verbraucher nicht unkommentiert stehen bleiben.

Freundliche Grüße
Roland Gutsch ENDE OT

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Beitragvon Curious » 16.12.2010, 19:48

Mein Tarif dürfte unabhängig von allen anderen Quellen als sehr schlecht zu bezeichnen sein. Ich scheine eine Rekordsumme zu zahlen.

E.Kacmaz
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Beitragvon E.Kacmaz » 17.12.2010, 06:57

[quote="Schlappi"]Nur wenn in allen Presseveröffentlichungen und auch in ettlichen
Vergleichsdateien auf die auch Versicherungsmakler Zugriff haben
ein Tarif nicht als der beste aufgeführt wird, im Preis-Leistungsverhältnis eine schlecht Note erhält, kann man dies zumindest erwähnen.

quote]

Lieber Schlappi,

ein gutes aktuelles Preis-Leistungsverhältnis ist nahezu die Garantie für überprpportionale Beitragsanapssungen in der Zukunft.
Und dann muss es den fachkundigen Vermittlern erlaubt sein, solche dämlichen Tests von Zeitschriften wie Finanztest kritisieren zu dürfen, die eine PKV nur als Momentaufnahme betrachten und nicht willens oder in der Lage sind den Kunden wirklich nützliche Informationen zu geben.
Für die Beitragsentwicklung der ehemaligen Tarife mit optimalem Preis-Leistungsverhältnis gibt es zig negative Beispiele.

Beste Grüße


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