durch falsche Beratung in PKV gelandet, jetzt schwanger

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smarty0
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durch falsche Beratung in PKV gelandet, jetzt schwanger

Beitragvon smarty0 » 05.08.2011, 11:02

Hallo,
habe mich und meine Zwillingstöchter seit März 2011 privat versichert, bin jetzt schwanger und möchte gern ein Jahr Elternzeit machen. Bei 1800€ Elterngeld ist der Versicherungsbeitrag von 850€ plus der fürs Baby ganz schön knackig. Wie man sieht, habe ich auch nicht gewechselt, um weniger Beitrag zahlen zu müssen als freiwillig gesetzlich Versicherte. Im Nachhinein hätte ich besser eine Zusatzversicherung abgeschlossen, um bessere Gesundheitsleistungen zu bekommen... Zudem ich nach der Elternzeit nur noch Teilzeit arbeiten werde und somit unter die Beitragsbemessungsgrenze fallen werde.
Jetzt meine Frage, wie komme ich ggf. wieder zurück? Mein Versicherungsberater wusste von meinem Wunsch, wieder schwanger zu werden, und hat mich nicht darüber aufgeklärt, dass in der Elternzeit der volle PKV-Beitrag zu zahlen ist. Ist der einzig mögliche Weg, einen 400€ Job anzunehmen und die Kinder in der Zeit fremd betreuen lassen??? Die GKV von meinem Mann sagt es wäre nicht möglich, dort in der Elternzeit als Familienmitglieder aufgenommen zu werden.
Ich danke euch, für eure Ideen!

Rossi
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Beitragvon Rossi » 05.08.2011, 12:26

Prüfe doch einfach, ob Du nicht schon während der Elternzeit eine Teilzeitbeschäftigung beim Arbeitgeber aufnehmen kannst. Wenn das Einkommen während dieser Teilzeitbeschäftigung unterhalb der JAEG liegt, dann wirst Du wieder versicherungspflichtig in der GVK und sparst die 800,00 Ocken.

Will heißen; 500,00 Euro in Teilzeit während der Elternzeit, bringt 800,00 Euro Ersparnis bei der PKV. Du könntest zwar in dieser Konstellation einen Antrag auf Befreiung in der GKV stellen, aber den Befreiungsantrag wirst Du ja wohl nicht stellen, oder? Dann müsste man natürlich prüfen, wie es mit dem Elterngeld aussieht.

smarty0
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Beitragvon smarty0 » 05.08.2011, 13:56

Hallo Rossi, vielen Dank für Deine Antwort.
Eine Möglichkeit, über die falsche Beratung wieder aus der PKV rauszukommen gibt es wahrscheinlich nicht?

heinrich
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Beitragvon heinrich » 05.08.2011, 16:49

über eine falsche Beratung da rauszukommen, wird wohl kaum gehen.
nicht den Hauch einer Chance.

Das nächst Problem wäre dann, dass die freiwillige Versicherung in der gesetzlichen KK ja gekündigt wurde. Und dann da rückwirkend wieder reinzukommen, da sehe ich enorme Probleme.

Die Idee von Rossi ist eine legale Möglichkeit.

Aber eines solltest Du noch machen:
Dem der Dich da so beraten hat (wenn Du die Fragen wirklich so gestellt hast),
mal ein ordentliches DANKE !!!!!! zu sagen.

Rossi
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Beitragvon Rossi » 05.08.2011, 17:12

Nun denn, es gibt natürlich eine Beratunsgs- und Aufklärungspflicht gem. § 6 VVG.

Kommt der Versicherer bzw. der Agent dieser nicht nach, so können sich ggf. gem. § 6 Abs. 5 VVG hieraus Schadensersatzansprüche ergeben.

Ob die priv. Kv. allerdings auch verpflichtet ist, die Vor- und Nachteile der GKV gegenüber der PKV aufzuzeigen, möchte ich offen lassen.

GGf. sollte man prüfen, ob Du nicht bspw. nur für 1 Monat eine Teilzeitbeschäftigung aufnimmst. Dann wirst Du wieder versicherungspflichtiges Mitglied in der Solidargemeinschaft und kannst die PKV außerordentlich kündigen.

Weitere und nächste Gretechenfrage wäre dann, ob Du - nach diesem Monat - dann gem. §§ 192 i. V. m. 224 SGB V beitragsfrei für die Dauer des Eltergeldbezuges in der GKV bleibst. Nach dem ersten Lesen des Wortlautes der einschlägigen gesetzlichen Normen, könnte dies ein Ansatz darstellen.

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Beitragvon Czauderna » 05.08.2011, 21:51

Hallo,
"Ob die priv. Kv. allerdings auch verpflichtet ist, die Vor- und Nachteile der GKV gegenüber der PKV aufzuzeigen, möchte ich offen lassen. "

Ja, das möchte ich mal hören -" Nein, versichern Sie sich nicht bei uns, bleiben Sie lieber in der GKV -
die Prämie für die drei Versicherungen, auf die verzichte ich gerne"

Grau, mein Freund, ist alle Theorie...... usw., usw.
Im übrigen sollte aber auch mal angemerkt werden, unabhängig von diesem Fall, dass sehr, sehr viele Menschen wenn es um Versicherungen geht, beratungsresistent sind. Ich kann da ein Lied von singen.
Gruss
Czauderna

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Beitragvon DKV-Service-Center » 05.08.2011, 23:00

Sorry wo ist denn die Falschberatung?
Sie wuste das jede Person seinen Beitrag zahlen muss.
Aber Rossi`s Vorschlag ist doch gut und durch die Kündigung verliert der Vertreter seine Provision zumindest anteilig.
Gruß


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