PKV oder GKV in der Rentenzeit?

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Hasi1971
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PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Hasi1971 » 15.10.2024, 08:55

Hallo, sehr individueller Fall:

Ich, 53 Jahre alt, seit 2003 (also seit ca. 21 Jahren) PKV versichert bin seit 2008 mit einer Südamerikanerin verheiratet. Meine Frau war im Zeitraum 2008 bis Ende 2022 über mich in D PKV versichert. Seit Anfang 2023 arbeitet meine Frau und ist GKV versichert. Sie plant bis zur Rente zu arbeiten, ich auch.

Meine Frage/n: Wenn ich (PKV versichert) und meine Frau (GKV versichert) in die Rente gehen, bleiben wir beide jeweils PKV (ich) und GKV (meine Frau) versichert? Oder muss meine Frau zurück in die PKV? Im Moment habe ich noch eine kleine Anwartschaft für meine Frau am Laufen plus private Zusatzversicherungen (Krankenhaus/Zähne). Die kleine Anwartschaft darf laut Versicherung nur max. 5 Jahre laufen, meine Frau hat einen unbefristeten Arbeitsvertrag (jedoch nur 40 %).

Ich danke schon jetzt für Eure Antworten.

Czauderna
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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Czauderna » 15.10.2024, 10:20

Hallo und willkommen im Forum
Es kommt darauf an, ob deine Ehefrau zum Zeitpunkt der Rentenantragstellung die Voraussetzung für die Krankenversicherung der Rentner (KVdR) erfüllt hat oder nicht - hier erst mal nur die allgemeine Beschreibung für diese Vorversicherungszeit.
Wichtig ist der Tag der Rentenantragstellung und der Tag der erstmaligen Aufnahme einer Beschäftigung. Dieser Zeitraum wird genau in der Hälfte "durchgeschnitten". Wenn in der zweiten Hälfte mindestens 9/10 dieses Zeitraumes mit einer Versicherung in der GKV (egal ob selbst oder als Familienversicherung) nachgewiesen werden können, dann besteht ab dem Tag der Rentenantragstellung grundsätzlich Krankenversicherungspflicht als Rentner/in, d.h. deine Ehefrau müsste dann in der GKV pflichtversichert werden.
Wir diese Vorversicherungszeit nicht erfüllt, dann hätte sie die Wahl zwischen einer freiwilligen Versicherung in der GKV, könnte aber auch in die PKV wechseln.
Gruss
Czauderna

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Hasi1971 » 15.10.2024, 10:36

Hallo und vielen Dank für Ihre Antwort. Ich hoffe, ich habs verstanden: Wenn meine Frau also von 2023 (erstmalige Arbeitsaufnahme in Deutschland) bis zum Rentenantrag (sagen wir mal ca. 2040) durchgehend GKV versichert ist, dann bleibt sie in der Rente in der GKV. Richtig verstanden?

heinrich
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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon heinrich » 15.10.2024, 11:17

ne.ne, ne

Es zählt nicht die erstmalige Erwerbstätigkeit in DEUTSCHLAND (das hat Czauderna auch nicht geschrieben).

Es zählt die erste WELTWEIT !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Saxum
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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Saxum » 15.10.2024, 11:36

Regelmäßig gilt, als Erwerbstätigkeit jede auf Erwerb gerichtete oder zur Berufsausbildung ausgeübte Beschäftigung oder selbstständige Tätigkeit, auch im Ausland. Daher ist es hier gut möglich, dass die Partner*in nicht die Voraussetzung für die Krankenversicherung der Renter*innen (KVdR) mitbringt.

Die Krankenversicherung der Renter*innen hat aber nichts damit zu tun, dass weiterer verbleib in der gesetzlichen Krankenversicherung möglich wäre. Das wäre dann auf Basis auf einer "freiwilligen Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung" möglich. Darauf hat Czauderna auch hingewiesen.

Um die Frage hier als Laie zu beantworten: Sofern die Partner*in weiter ununterbrochen in der GKV bleibt, sollte diese voraussichtlich als Renter*in dann weiterhin in der GKV als "freiwilliges Mitglied" versichert bleiben können. Rechtssicher wird es vermutlich die GKV sagen können, daher am besten dort schriftlich anfragen.

Im übrigen, dass die kleine Anwartschaft "nur" 5 Jahre läuft halte ich für sehr unüblich. Normalerweise läuft diese solange die Voraussetzungen (Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung) gegeben sind.

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Hasi1971 » 15.10.2024, 13:55

Danke für die Ergänzungen. Dass die kleine Anwartschaft nur 5 Jahre gilt sagte mir die Dame von der LVM, bei der wir versichert sind. In den Bedingungen finde ich nichts zur Dauer.

Wenn meine Frau dann freiwillig in der gesetzlichen Rentenversicherung als Rentnerin versichert sein kann, wonach bemessen sich dann die Beiträge in der Rentenzeit? An ihrer gesetzlichen Rente? Oder fließen meine Einkünfte aus der GRV und betr/priv. Altersvorsorge mit ein?

Danke für die Antworten.

Czauderna
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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Czauderna » 15.10.2024, 15:47

Hallo,
wenn es nicht zur Pflichtversicherung in der Krankenversicherung der Rentner kommt, dann kann es durchaus sein, dass 50% deiner Einkünfte angerechnet werden und dass dann ggf. deine Ehefrau maximal nach der halben Beitragsbemessungsgrenze Beiträge in der GKV-Kasse zahlen muss. Zur Info - in 2025 beträgt die Beitragsbemessungsgrenze 5.512,00 €, demnach wären das ggf. dann maximal 2756,00 €.
Genau und verbindlich kann das nur die Kasse deiner Ehefrau sagen bzw. schriftlich mitteilen.
Gruss
Czauderna

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Saxum » 15.10.2024, 21:51

Ich würde das mit der Anwartschaft schriftlich klären / fixieren lassen und nicht von einer Dame die telefonisch etwas dazu sagt.

Zwar besagt die kleine Anwartschaft, dass man nach § 1 Abs. 1 Satz f) AVB/KAW eine "im voraus fest vereinbarten Zeitraum - bei vorliegen besonderer Umstände" eine gewisse Dauer vereinbaren kann. Die Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung ist meines Erachtens nach kein "besonderer Umstand". Oder erreicht man in 5 Jahren bereits das Rentenalter?!

Sofern tatsächlich ein fest vereinbarter Zeitraum besteht, würde ich für mein persönliches Empfinden als Laie darauf hinarbeiten, dass hier die Anwartschaft auf der Grundlage von § 1 Abs. 1 Buchstabe a AVB/KAW besteht, also solange die Partner*in der "gesetzlichen Krankenversicherungspflicht" unterliegt. Also etwa durch eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit und mindestens Midi-Job aber unter JAEG.

Das ist für mich persönlich ein besserer weitreichender Zeitraum als "fünf Jahre".

Hier habe ich die LVM Bedingungen zur Anwartschaft (LINK) gefunden.

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Hasi1971 » 16.10.2024, 07:56

Vielen Dank für die Antworten. Ich habe jetzt die gesetzliche KK meiner Frau angefragt, wie sich die Beitragsberechnung in der Rente zusammen setzen wird. Werde versuchen das hier mit einfließen zu lassen. Dann muss ich mir das Ganze durchrechnen. Zufrieden bin ich mit meiner PKV nicht, isnbesondere die Erstattungen waren teilweise Katastrophe bis hin zu Falschgutachten seitens der PKV gegen uns. Deswegen würde ich die GKV für meine Frau bevorzugen. Die Anwartschaft kostet im Moment 40 Euro im Monat plus dann noch die Zusatzversicherungen (die sollen bleiben).
Wenn jemand noch Tipps allgemeiner Art hat, immer nur zu. Vielen Dank auf jeden Fall für die erhellenden Antworten!

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Hasi1971 » 16.10.2024, 08:03

An Czauderna: In Ihrer Antwort schreiben Sie: "in 2025 beträgt die Beitragsbemessungsgrenze 5.512,00 €, demnach wären das ggf. dann maximal 2756,00 €". Dazu habe ich noch eine Frage: Welcher Beitragssatz kommt dann hier zur Anwendung ("hälftiger" oder voll)? Ggf. Teilübernahme durch die gesetzliche Rentenversicherung? Entschuldigung, wenn ich hier nicht die richtigen "Begriffe" verwende, ich hoffe Sie verstehen, was ich meine.

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Czauderna » 16.10.2024, 11:00

Hasi1971 hat geschrieben:An Czauderna: In Ihrer Antwort schreiben Sie: "in 2025 beträgt die Beitragsbemessungsgrenze 5.512,00 €, demnach wären das ggf. dann maximal 2756,00 €". Dazu habe ich noch eine Frage: Welcher Beitragssatz kommt dann hier zur Anwendung ("hälftiger" oder voll)? Ggf. Teilübernahme durch die gesetzliche Rentenversicherung? Entschuldigung, wenn ich hier nicht die richtigen "Begriffe" verwende, ich hoffe Sie verstehen, was ich meine.

Hallo,
es kommt in diesem Fall der volle Beitragssatz (incl. Zusatzbeitragssatz) zum Zuge. Die Rentenversicherung zahlt aber auf Antrag einen Zuschuss zu diesem Beitrag, der sich auf maximal 8,15 % der Bruttorente - sieh auch hier die Erläuterung - https://www.haufe.de/sozialwesen/sgb-office-professional/zuschuss-zum-krankenversicherungsbeitrag-fuer-rentner-2-privat-versicherte-rentner_idesk_PI434_HI525004.html
Gruss
Czauderna

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Racer76 » 16.10.2024, 15:56

Hasi1971 hat geschrieben:Zufrieden bin ich mit meiner PKV nicht, isnbesondere die Erstattungen waren teilweise Katastrophe bis hin zu Falschgutachten seitens der PKV gegen uns. Deswegen würde ich die GKV für meine Frau bevorzugen. Die Anwartschaft kostet im Moment 40 Euro im Monat plus dann noch die Zusatzversicherungen (die sollen bleiben).
Wenn jemand noch Tipps allgemeiner Art hat, immer nur zu. Vielen Dank auf jeden Fall für die erhellenden Antworten!


Was ist denn mit "Falschgutachten" gemeint? Dass Ziffern nicht anerkannt wurden?
Ich hatte auch schon einmal das Thema, dass ein Arzt Ziffern berechnet hat, die die Versicherung nicht anerkannt hat. Dies habe ich von der Bezirksärztekammer prüfen lassen und am Ende musste der Arzt die falsch angesetzten Ziffern streichen. Sprich: das kann auch an den Abrechnungen des Arztes liegen.

Wenn klar ist, dass die Frau in die GKV gehen wird, wieso besteht dann eine kleine Anwartschaft? Das Geld könnte man sich doch sparen?

Wenn der Status KVdR nicht erreicht wird, gehe ich davon aus, dass alle Einkommen herangezogen werden. So oder so wird z.B. eine Betriebsrente berücksichtigt. Am Ende wird man sich wohl beides durchrechnen müssen und dann entscheiden. Wie das in 5, 10 oder 15 Jahren aussieht weiß man natürlich nicht, die aktuellen Beitragsentwicklungen in GKV und GRV lassen nicht viel Gutes vermuten, die PKV wird aber auch nicht günstiger werden.

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Hasi1971 » 17.10.2024, 13:46

Das mit dem Falschgutachten war natürlich "versehentlich" nachdem ich mit meinem Arzt das aufgedeckt hatte. Man (die PKV) hatte einen Chefarzt einer Klinik, der mittlerweile nur noch als Gutachter tätig ist, damit beauftragt. Außerdem waren noch die "normale" Versicherungsangestellte und einer aus dem Vorstand der PKV involviert. Ich hatte das auch zur Anzeige gebracht § 278 und § 279 StGB. Ich hätte das mit Anwalt machen müssen, habs allein versucht. Fehler. Der Staatsanwalt hatte nur zurückgeschrieben in dem Tenor, was ich denn wollte, die Versicherung hat sich doch entschuldigt. Ich hatte sechs Indizien angegeben, die in meinen Augen stichhaltig waren für Vorsatz. Auch der Versuch ist "eigentlich" strafbar ...

Tut aber alles nichts zu meinem jetzigen Problem. Ich werde meine Frau auch in der Rente der GKV lassen auch wenns an meine Rente geht. Nochmals an alle ein Dankeschön hier. - Und die Anwartschaft ist gekündigt.

Ich bin weder Arzt, noch Versicherungsspezialist, noch Jurist im Gesundheitsbereich - man möge mir "evtl." dumme Fragen nachsehen. Allein am Fall Hoenig sieht man doch, in welchem "sozialen" Land wir leben und das Krankheit (wenn man sie überlebt) auch den finanziellen Untergang bedeuten kann. Deswegen das mit der Anwartschaft (meine Frau hätte wieder arbeitslos werden können etc. deswegen Anwartschaft).

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Re: PKV oder GKV in der Rentenzeit?

Beitragvon Racer76 » 17.10.2024, 17:01

Ok, jetzt verstehe ich das mit der Anwartschaft.

Wenn sie arbeitslos werde würde, bekäme sie i.d.R. Arbeitslosengeld und darüber wären die Beiträge zur GKV abgedeckt. Erst danach müsste man schauen, wie es mit der KV weitergeht. Ob dann rein finanziell gesehen die Rückkehr in die PKV oder der Verbleib in der GKV günstiger wäre, müsste man ausrechnen.


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