Informationen von der GKV nicht möglich, oder?

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Christina_Baum80
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Informationen von der GKV nicht möglich, oder?

Beitragvon Christina_Baum80 » 29.11.2008, 19:31

Hallo liebes Forum,

ich habe die ganze Woche über mir einige Artikel gelesen und bin zu der Überzeugung gelangt, das mir hier auch geholfen werden kann. Merci!:-))

Ich möchte nächstes Jahr in die PKV wechseln und habe hier durch die ganzen Artikelschon einwenig Angst bekommen, was die Beantwortung der Gesundheitsfragen angeht. Vor allem bin ich überrascht gewesen, dass es sogar vorkommt, dass der Arzt etwas diagnostiziert und die betreffenden das Patienten dies gar nicht wissen bzw. sich dies bewusst werden. Fragt jetzt die PKV später mal nach und so etwas kommt zum Vorschein, wird relativ schnell die Kündigung ausgesprochen.

Ehrlich gesagt, auf so etwas habe ich keinen Bock. Ich war in den letzten drei Jahren bei verschiedenen Ärzten und Fachärzten, was wirklich ernsthaftes ist zum Glück nicht gefunden worden, aber bestimmt muss und möchte ich trotzdem dies alles der potentiellen PKV mitteilen. Mir macht es nichts aus, wenn ich einige Risikozuschläge bezahlen muss, besser als das ich irgendwann mal ohne Schutz dastehe.

Um die Gefahr einer zukünftigen Kündigung zu entgehen, hatte ich gedacht, gehst Du mal auf Deine derzeitige Krankenkasse zu (AOK) und lässt Dir mal einen Auszug über die besuchten Ärtzte und deren Diagnosen zur Verfügung stellen, was ich dann dem Antrag zur PKV beilegen wollte. Doch als ich mit der freundlichen Dame mich unterhielt, sagte Sie zu mir, dass Sie bzw. die AOK dies gar nicht kann. Keine gesetzliche Krankenkasse kann einem Patienten über ambulante Behandlungen Auskunft geben, weil die Ärzte direkt mit der kassenärztlichen Vereinigung abrechnen würden. Wenn ich wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, sagte die Mitarbeiterin zu mir, gibt es nur die Möglichkeit, selbst auf alle Ärzte zuzugehen und von denen einen Bericht sich aushändigen lassen. Ich war total sprachlos, weil ich immer gedacht, meine AOK weiß alles über mich:-((

Jetzt meine Frage: Stimmt dies was die Dame mir gesagt hat oder wollte Sie mir keine Informationen geben, um sich Arbeit vom Halse zu halten. Möglicherweise auch eine Strafe, weil ich in die PKV wechseln möchte:-))

Sollte dies stimmen, hat vielleicht jemand noch eine andere Idee für mich oder soll ich mich an die kassenärztliche Vereinigung halten. Die müssten doch dann mir Auskunft geben können.

Ich bin sehr dankbar für Antworten.

Gruß,
Christine

dij
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Beitragvon dij » 29.11.2008, 19:42

Grundsätzlich ist das richtig. Es gibt nur eine indirekte Auskunftsmöglichkeit über die Krankenkasse nach § 305 SGB V:

Die Krankenkassen unterrichten die Versicherten auf deren Antrag über die im jeweils letzten Geschäftsjahr in Anspruch genommenen Leistungen und deren Kosten. Die Kassenärztlichen und die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen übermitteln den Krankenkassen in den Fällen des Satzes 1 die Angaben über die von den Versicherten in Anspruch genommenen ärztlichen und zahnärztlichen Leistungen und deren Kosten für jeden Versicherten gesondert in einer Form, die eine Kenntnisnahme durch die Krankenkassen ausschließt. Die Krankenkassen leiten die Angaben an den Versicherten weiter. ...


Dazu kommen einige weitere, im Gesetz geregelte Fälle, wo die Krankenkassen Leistungsdaten bekommen (z.B. zu Prüfzwecken).


Letztlich haben die Krankenkasse und die kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen nie alle Details über die Behandlungen. Deshalb führt kein Weg an den Akten der einzelnen Ärzte vorbei.

Christina_Baum80
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Vielen Dank dij.!!

Beitragvon Christina_Baum80 » 29.11.2008, 20:22

Also wird mir nichts übrig bleiben, als doch die Ärzte direkt zu befragen.

Aber eine Frage hätte ich noch:

Wie kommen die privaten Krankenkassen an Informationen über mich? Gibt die GKV auch denen Auskunft über meine früheren Ärzte?

Merci und Gruß,
Christina

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Beitragvon DKV-Service-Center » 30.11.2008, 09:30

Hallo Christina,

Deine Frage : Wie kommen die privaten Krankenkassen an Informationen über mich?

Antwort in 96 % der Fälle durch den Versicherten selbst, spätestens bei einer Erkrankung welche etwas komplizierter ist benötigt der behandelnde Arzt alle früheren Informationen, dadurch werden diese denn Aktenkundig.

Die 2 te Frage Gibt die GKV auch denen Auskunft über meine früheren Ärzte?
In der Regel sind bei der GKV nur Kuren und ZE gespeichert.

Gruß

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Was sind ZE? & eine Diskussionsanregung:-))

Beitragvon Christina_Baum80 » 30.11.2008, 13:59

Hallo,

danke für die Antworten.

Würde nur gerne noch wissen, was die Abkürzung ZE bedeutet?:-)) Danke!

Außerdem würde mich mal interessieren, wie die anderen über folgenden Vorschlag denken.

Ich habe mir überlegt, wenn ich eine PKV wäre, würde ich vor der Aufnahme eines neuen Versicherungsnehmer den selbst auf Herz und Nieren untersuchen, z.B. durch eigene Ärzte. Somit hätte ich doch dann eine Datenbasis, die mir doch dann das Berechnen des Risikos erleichtern würde, oder? Z.B. ein großes Blutbild und ein paar grundlegende Checks wären da bestimmt sehr hilfreich.

Ist diese Idee absurd oder denkbar?

Gruß und schönen Sonntag,
Christina

dij
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Beitragvon dij » 30.11.2008, 15:18

ZE = Zahnersatz. Es gibt noch weitere Fälle, etwa bei Krankengeldzahlung.

Die Idee mit der Eingangsuntersuchung ist denkbar und auch schon umgesetzt worden. Allerdings ist das für den Versicherer teuer; für den Kunden besteht die Gefahr, daß die Untersuchung etwas Gravierendes aufdeckt, mit dem ihm dann auch kein anderer Versicherer mehr aufnimmt (denn nun weiß er ja davon und muß es bei allen Anträgen angeben).

Frank
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Beitragvon Frank » 30.11.2008, 15:27

So eine Eingangsuntersuchung müßten dann aber alle Gesellschaften durchführen. Sonst gebe es einen Wettbewerbsnachteil. Die meisten Kunden finden eine ärztliche Untersuchung nämlich eher lästig.

So wie es jetzt läuft ist es für die Gesellschaften ja auch nicht schlecht. Verneint der Kunde alle Gesundheitsfragen ist ja alles in Ordnung. Hat er gelogen oder was vergessen ... kann der Versicherer vom Vertrag zurücktreten. So eine Gesundheitsprüfung per Antragsfragen kostet nichts.

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Erfahrung mit dem Tarif "EL Bonus" der AXA

Beitragvon Christina_Baum80 » 30.11.2008, 18:11

Hallo,

hat jemand diesen Tarif oder weiß jemand etw. über diesen bzw. allgemein über die AXA?

Habe mal im Internet mich umgeschaut und bin dort hängen geblieben.

Wie stellt sich die AXA als Versicherungsgeber an? Problemlose Abwicklung der Rechnungen? Oder fragen die bei jeder Rechnung erstmal den Arzt? Dies kostet ja viel Zeit bzgl. der Bearbeitung, oder? Sind die Leistungen in dem Tarif o.k.?

Gerne kann man mir auch andere Versicherungen nennen, mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat.

Danke an Ihre (Euere) Bemühungen =D>

Gruß,
Christina

dij
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Beitragvon dij » 30.11.2008, 18:35

Ich muß leider sagen, das ist kein guter Ansatz. Man sollte nicht vom Versicherer und dessen flüchtiger Geschäftspolitik ausgehen, sondern von den gewünschten Leistungen, zu denen man sich dann geeignete Tarife suchen (lassen) kann.

Bei einem Tarif ohne Psychotherapie wäre mir immer unwohl.

JarvisCocker
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Re: Vielen Dank dij.!!

Beitragvon JarvisCocker » 30.11.2008, 19:51

Christina_Baum80 hat geschrieben:Also wird mir nichts übrig bleiben, als doch die Ärzte direkt zu befragen.
Merci und Gruß,
Christina


Du verlangst von deinen Ärzten die sog Patientenquittung. Jeder Arzt ist verpflichtet einem Kassenpatienten diese einmal pro Quartal kostenlos auszustellen, sofern dieser eine solche verlangt. Liegen die Zeiträume länger zurück kann pro Quartal ein geringer Betrag (glaube 1-2 €) dafür verlangt werden. Darin hat alles zu stehen was er warum mit dir gemacht hat, und was er abgerechnet hat.
Bei meinem Wechsel in dei PKV habe ich mir von jedem Arzt solche ausstellen lassen und sie an die PKV geschickt.


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