Beitragsvergleich GKV und PKV Billigtarif

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Beitragsvergleich GKV und PKV Billigtarif

Beitragvon Menschenfreund » 12.06.2008, 14:17

Hallo,
ich bin als Beamter z.Z. 50 % privat versichert und 50 % Beihilfe.
Nächstes Jahr werde ich als freiberuflicher Heilpraktiker eine neue KV brauchen.

Ich bin 41, gesund und ledig. Ich gehe mal davon aus, dass das so bleibt (nur das älter werden lässt sich nicht vermeiden :)).

Ich überlege zwischen der GKV mit einem privaten Zahnzusatztarif und einer günstigen PKV, deren Leistungen vergleichbar oder geringfügig besser sind als die der GKV. Ich glaube, das nennt man einen Grundversorgungs- oder Basistarif.

Da die Leistungen von beiden vergleichbar sind, möchte ich das Ganze mit einem Beitragsvergleich beginnen.
Sehe ich es richtig, dass ich als "freiwillig versicherter Selbständiger" in der GKV bei einem entsprechend niedrigen Einkommen als Minimum ca. 14% von 1863 Euro = 260 Euro bezahlen müsste ? Weil ein Gründungszuschuss für mich nicht in Frage kommt (keine Entgeltersatzleistungen), der als einzige Möglichkeit zu 14 % von nur 1242 führen könnte?

Gibt es ab 1.1.2009 bei allen Versicherern NUR noch diesen einheitlichen Basistarif oder kann jede PKV daneben zusätzliche Tarife anbieten, die in ihrem Leistungsumfang vergleichbar sind? Wie kann man die Beitragshöhe dieses einheitlichen Basistarifs grob einschätzen (Vergleich zu 260 Euro, s.o.)?

Danke.

Menschenfreund

Frank
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Beitragvon Frank » 12.06.2008, 14:57

Hallo,

wenn du jetzt Beamter bist und dich dann selbständig machst, kannst du dich nur privat versichern. Freiwilliges Mitglied geht nur, wenn du vorher auch gesetzlich versichert warst.
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__9.html

Der Basistarif ab 2009 ist eher für unversicherte Personen gedacht oder für Kunden, die sich auch gesundheitlichen Gründen nicht versichern können.

Du brauchst einen privaten Krankenversicherungstarif mit Grundleistungen.
Mit 200 EUR im Monat solltest du schon rechnen. Krankentagegeldversicherung nicht vergessen.

Gruß
Frank

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Beitragvon Menschenfreund » 12.06.2008, 15:11

Hallo Frank,
uff, dann hat mir da ein Versicherungsmitarbeiter was Falsches gesagt und ich zerbrech mir völlig umsonst den Kopf zur GKV!?

Kann es sein, dass es einen Unterschied macht, wenn mein erstes Berufsjahr (vor dem Beamten) in der GKV war oder spielt vielleicht die Tatsache eine Rolle, dass ich den Heilpr. schon jetzt nebenberuflich ausübe?

Der Betreffende hat dann auch noch gesagt, ich müsste in der freiwilligen GKV einen Ausgleich für Kinderlosigkeit bezahlen, 70 Euro im Monat.

Grüße,

Menschenfreund

Rossi
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Beitragvon Rossi » 12.06.2008, 15:30

Öhm, da kann man mal sehen, was einige so alles erzählen.

Im Bereich der PV gibt es einen Zusatzbeitrag, wenn man kinderlos ist. Der Normalbeitrag beträgt 1,7 % vom SV-Lohn und bei Kinderlosigkeit 1,95 % vom Lohn.

Frank
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Beitragvon Frank » 12.06.2008, 15:50

Ich weiß nicht was du da für einen Berater gehabt hast :?:

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Beitragvon Menschenfreund » 12.06.2008, 16:11

Hm, bin mir aber sicher, dass er das alles so gesagt hat. Ich hab's mir aufgeschrieben und ich bin in solchen Dingen ganz "Beamter".

Habe ich dich richtig verstanden, dass es neben diesem einheitlichen Basistarif noch genug Auswahl an ähnlich gelagerten Tarifen geben wird?

Könnte der einheitliche Basistarif nicht dennoch evtl. für mich in Frage kommen, auch wenn er primär für die von dir genannten Personengruppen gedacht ist? Ich habe beim googlen allerdings gerade was von ca. 500 Euro gelesen, was mir verdächtig hoch vorkommt für niedrige Leistungen auf GKV-Niveau (zu halbieren wegen AG/AN-Anteil?). Wäre das der allgemeine Standardbeitrag, den ich ungefähr in meinem Fall tatsächlich bezahlen müsste, mal unabhängig von Selbstbeteiligungen?

Offtopic: Die Signatur wird übrigens nicht angehängt bei mir, obwohl so eingestellt.

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Beitragvon Frank » 12.06.2008, 17:11

Die Signatur ist deaktiviert weil ich zu Beginn des Forums viele Werbeeinträge in den Signaturen hatte.

Der Basistarif ist für die Kunden gemacht worden, die kein privater Versicherer haben will. Die Beiträge liegen zwischen 400 und über 500 EUR. Diesen Tarif willst du nicht haben.

Du kannst dir deinen Tarif aussuchen. Kommst du aus den alten oder neuen Bundesländern?

Gehe mal davon aus, dass du in nächsten Tagen zahlreiche Angebote per Mail oder PN erhälst. Da hast du dann schon mal einen ersten Überblick.

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Beitragvon DKV-Service-Center » 12.06.2008, 19:12

Hallo Menschenfreund,
als erste Anlaufstelle würde ich meine jetzige Krankenversicherung sehen, denn nur hier kann ich ohne Gesundheitsprüfung und unter Mitnahme aller bisher erworbenen Rechte und Rückstellungen
den Versicherungsschutz von 50 auf 100% aufstocken.
Gruß

fwilke
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Beitragvon fwilke » 12.06.2008, 22:51

Guten Abend!

Saubere Antwort von DKV-Service-Center! Sehe ich genauso.

Ergänzend noch zwei ganz klare Aussagen:

1.) Finger weg vom modifizierten Standard- bzw. Basistarif, wenn es möglich ist.

2.) Da die ausgesuchte PKV und unter Umständen auch der Tarif für den Rest des Lebens ausgesucht wird, bitte größte(!) Vorsicht vor Spartarifen. Billigheimer werden später teurer - ein altes ungeschriebenes Gesetz.

Frank Wilke

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Beitragvon Menschenfreund » 13.06.2008, 09:03

Frank hat geschrieben:Die Signatur ist deaktiviert weil ich zu Beginn des Forums viele Werbeeinträge in den Signaturen hatte.

Der Basistarif ist für die Kunden gemacht worden, die kein privater Versicherer haben will. Die Beiträge liegen zwischen 400 und über 500 EUR. Diesen Tarif willst du nicht haben.

Du kannst dir deinen Tarif aussuchen. Kommst du aus den alten oder neuen Bundesländern?

Gehe mal davon aus, dass du in nächsten Tagen zahlreiche Angebote per Mail oder PN erhälst. Da hast du dann schon mal einen ersten Überblick.


Für 400 bis 500 Euro bekommt man in der Tat bessere Tarife. Ist der so teuer, weil da viele drin sein werden, die hohe Kosten verursachen? Bleibt zu hoffen, dass mit solchen Preisen wenigstens das Gesamtniveau der Beiträge nicht so stark ansteigen wird. Die PKVs haben ja offenbar angekündigt, dass sich der neue Basistarif für ALLE beitragserhöhend auswirken wird.

Ich komme aus Bayern, inwieweit ist das von Bedeutung?
Zuletzt geändert von Menschenfreund am 13.06.2008, 09:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Menschenfreund » 13.06.2008, 09:26

DKV-Service-Center hat geschrieben:Hallo Menschenfreund,
als erste Anlaufstelle würde ich meine jetzige Krankenversicherung sehen, denn nur hier kann ich ohne Gesundheitsprüfung und unter Mitnahme aller bisher erworbenen Rechte und Rückstellungen
den Versicherungsschutz von 50 auf 100% aufstocken.
Gruß


Ich bin jetzt bei der Debeka. Das ist ein typischer Beamten-Versicherer und als solcher auch m.E. recht gut. Ob sie für einen Freiberufler auch gut sind, wenn man sich auf Beamte spezialisiert? Vermutlich eher nicht. Ich kann diese Grundsatzfrage der Kundenausrichtung nicht beantworten, aber Tatsache ist, dass sie nach ersten vorsichtigen Anfragen offenbar keinen Tarif für ca. 200 Euro mit niedrigen Leistungen knapp über GKV-Niveau haben.

Dabei wäre ich durchaus bereit, einen mittleren bis hohen SB zu übernehmen. Ich frage mich hierbei allerdings, ob bei anzunehmender weitgehender Gesundheit ein niedriger oder höherer SB logischer ist: Im Hinblick auf Jahre ohne jegliche Krankheit wäre ein hoher SB sinnvoll, weil er den Beitrag stärker niedrig hält und die Höhe des SB wäre in diesem Fall irrelevant, weil ich ja überhaupt nichts bezahlen muss. Andererseits, WENN ich als weitgehend Gesunder mal krank werde, dann werden es wohl nur Kleinigkeiten sein (so war es auch die letzten 10 Jahre) und dann wird der niedrige SB natürlich leichter überschritten, so dass die KV an meiner Stelle zahlt. Ein hoher SB von z.B. 1000 Euro wird hingegen fast nie erreicht und ich zahle immer alles selbst, wenn mal was anfällt.

Wie seht ihr diesen Widerspruch?

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Beitragvon Menschenfreund » 13.06.2008, 09:40

fwilke hat geschrieben:Guten Abend!

Saubere Antwort von DKV-Service-Center! Sehe ich genauso.

Ergänzend noch zwei ganz klare Aussagen:

1.) Finger weg vom modifizierten Standard- bzw. Basistarif, wenn es möglich ist.

2.) Da die ausgesuchte PKV und unter Umständen auch der Tarif für den Rest des Lebens ausgesucht wird, bitte größte(!) Vorsicht vor Spartarifen. Billigheimer werden später teurer - ein altes ungeschriebenes Gesetz.

Frank Wilke


Klare Aussagen sind immer gut :) .
Was meinst mit "modifizierten" Basistarif? Ist das nicht der von mir angesprochene einheitliche Basistarif, der ab 2009 kommt, sondern was anderes?

Was den Spartarif angeht, der liegt halt in meinem Konzept, d.h., die Gefahr wird sich nicht völlig eliminieren lassen und wer kann schon in die Zukunft schauen? Soweit ich weiß, kann man nicht mehr tun, als einen etwas älteren Tarif zu nehmen, dessen Beitragsentwicklung einigermaßen moderat bislang gelaufen ist (sagt Stiftung Warentest). Und ggf. später dann in einen neuen Tarif wechseln.

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Beitragvon Frank » 13.06.2008, 10:18

Ich komme aus Bayern, inwieweit ist das von Bedeutung?

FC Bayern Fans können wir leider nicht versichern. -hi-
Nee im Ernst, falls du jetzt in den neuen Bundesländern zuhause wärst, kann man Spezialtarife anbieten, die günstiger sind als West-Tarife.

WENN ich als weitgehend Gesunder mal krank werde, dann werden es wohl nur Kleinigkeiten sein (so war es auch die letzten 10 Jahre) und dann wird der niedrige SB natürlich leichter überschritten, so dass die KV an meiner Stelle zahlt. Ein hoher SB von z.B. 1000 Euro wird hingegen fast nie erreicht und ich zahle immer alles selbst, wenn mal was anfällt.

Wie seht ihr diesen Widerspruch?


Ich finde als Selbständiger trägt man in seinem Geschäft ein weitaus höheres Risiko. Da kann man auch einen SB von 1.000 EUR vereinbaren.

Wie lange bist du schon bei der DeBeKa versichert?

fwilke
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Beitragvon fwilke » 13.06.2008, 10:31

Moin auch,

bisher heißt es "modifizierter Standardtarif", und ab 2009 dann Basistarif, ist aber nahezu dieselbe Grütze.

Spartarif widersprechen meiner Grundeinstellung zur PKV. Ich sehe das so: Wenn man gesund ist und es Sinn macht, geht man in die PKV. Das hab ich vor fast 8,5 Jahren gemacht und bis heute keinen Cent eingereicht. Glück gehabt!

Jetzt kann man zwei Varianten wählen:
1.) Billigheimer-Tarif für wenig Geld. Super Sache, so lange man gesund ist. Wenn's einen dann mit Kleinigkeiten erwischt, ärgern einen die Selbstbehalte oder Leistungslücken ja auch nicht. Aber wenn man übel dran ist und eine der Top-50-Gemeinheiten aus dem Krankheitstopf erwischt, verbringt man die eine Hälfte des Tages mit Heilbehandlungen und Medikamentensortieren, während die andere Hälfte mit der Aufrechnung der Selbstbehalte, Abschätzung der finanziellen Auswirkungen von Leistungslücken sowie Diskussionen mit dem Versicherer draufgehen. Aber das macht ja nix: Man ist ja arbeitsunfähig und hat die Zeit.

2.) Oder man nimmt einen Top-Tarif mit hohem SB (so hab ich das gemacht). Bin halt gesund und kein Arztgänger. Den SB schraubt man sowieso erstmal so weit nach oben, dass die Beitragsersparnis größer ist als das Kostenrisiko, also z.B. 1000€ SB, wenn dadurch 1.050€ eingespart werden. Alles andere wäre doch Verschwendung. Bei Selbständigen kann das durchaus ein hoher 4stelliger Betrag sein!!! Das spart auch 'ne Menge Kohle, die man natürlich nicht verbrät, sondern teilweise an die Seite legt. Jetzt wird man dummerweise auch mit Ekel-Krankheit Nr. 17 ins Bett geschickt - aber das einzige, was man jetzt noch tun muss, ist einmal im Jahr den Selbstbehalt vom Konto zu holen, der Rest wird ja komplett bezahlt. So erhoffe ich mir eine entspannte Regeneration.

Tja - es bleibt jedem selbst überlassen, aber ich hab halt keinen Bock auf Tarife, die keine Psychotherapie zahlen, 100% Erstattung nur für Generika vorsehen, einen Hilfsmittelkatalog haben, den selbst meine 4jährige Tochter an einem Wochenende auswendig lernen kann, ambulante Transporte zwecks einfacherer Abrechnung gleich ganz gestrichen haben und optimalerweise auch noch auf den Regelhöchstsatz der GOÄ beschränken.

DA kommt Freude auf!

Frank Wilke

EDIT: Leg bitte die Stiftung Wartentest ein bisschen an die Kante vom Schreibtisch. Das ist nicht die Bibel, sondern ein Krimi!

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Beitragvon Menschenfreund » 13.06.2008, 11:06

@Frank:
Ts, ts, immer dieser Neid auf den FC Bayern :wink: .

Kann es nicht sein, dass solche Ost-Tarife auch mal für West-Bürger geöffnet werden? Hat da nicht der "gute Berater" irgendwas gesagt, also dass das ggf. noch kommt bei einzelnen Tarifen... oder bilde ich mir das jetzt ein, hm, weiß nicht mehr.

Bei der Debeka bin ich schon 21 Jahre. Ich vermute, du fragst nicht wegen einem Treue-Spezialbonus für Altkunden, sondern wegen der Rückstellungen?


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