Rückkehr nach D. - Krank, trotzdem GKV?

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imi
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Rückkehr nach D. - Krank, trotzdem GKV?

Beitragvon imi » 10.08.2007, 22:52

Hallo zusammen!
bin beim lesen über Rückkehr nach D. nach Auslandsaufenthalt über folgendes gestolpert:

'Auch für diese Personen gilt: Um die Solidargemeinschaft zu schützen, dürfen sie nicht erst dann zur Versicherung kommen, wenn sie krank sind.'

So ganz verstehe ich das nicht
:-s
Ich habe ein Bekannter, er ist seit ca 20 J. in Ausland. Er bekommt aber seit eine Weile Rente aus D. Nun ist er an Krebs erkrankt und denkt über ein Rückkehr nach D. nach, wegen bessere ärtzliche Behandlung und Heilungschancen. Er könnte sich ja, vor allem als Rentner, in der GKV wieder versichern, aber gibt es vorher ein Gesundheitscheck? Wird gefragt ob man gesund ist? Das ist doch nicht wie eine private Zusatzversicherung (zB für Zähne) wo man mindestens 1 Jahr warten muss bevor man zum Arzt gehen kann...
Würde er wirklich die Solidargemeinschaft schaden, obwohl er jahrelang Beiträge einbezahlt hat? Und aus seine Rente würden ja dann nach Rückkehr auch wieder KV Beiträge entrichtet.
Wer fragt danach ob man gesund bzw krank ist? Die GKV? MUSS man Auskunft geben? Bzw sind die berechtigt sowas zu fragen, zumal es eine KrankenversicherungsPFLICHT jetzt gibt?

Fragen über Fragen, je mehr ich darüber nachdenke desto komplizierter erscheint es mir :oops:

Würde mich sehr über Feedback bzw Infos freuen!
Vielen Dank erstmal!

Cassiesmann
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Re: Rückkehr nach D. - Krank, trotzdem GKV?

Beitragvon Cassiesmann » 10.08.2007, 22:55

Um es kurz zu machen:

1.) Gute Besserung an den Bekannten

2.) Wenn er letztmalig in Deutschland bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert war, wird er bei Rückkehr ohne Gesundheitsprüfung wieder aufgenommen und hat den Leistungsanspruch eines "normalen" gesetzlich Krankenversicherten. Einfach mal das ganze bei der letzten GKV in die Wege leiten.

imi
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Rückkehr nach D. - Krank, trotzdem GKV?

Beitragvon imi » 11.08.2007, 11:45

hallo, vielen Dank für eine schnelle Antwort!

Die Infos gebe ich gerne weiter, es ist für ihn bestimmt beruhigend dies zu wissen. Ich gehe davon aus, dass sobald mann angemeldet ist und die KV Karte bzw Nr. hat, ist mann voll versichert, ohne irgendeine Wartezeit?

Das Gesundheitsreform hat ja doch einige positive Änderungen gebracht für manche Leute, nicht so selbstverständlich heutzutage! :wink:

Grüße!

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Beitragvon Frank » 11.08.2007, 12:31

'Auch für diese Personen gilt: Um die Solidargemeinschaft zu schützen, dürfen sie nicht erst dann zur Versicherung kommen, wenn sie krank sind.'


Damit ist gemeint, dass man sofort nach seiner Rückkehr sich wieder versichern muss. Und nicht in Deutschland ohne Versicherungsschutz leben und sich erst dann versichern, wenn man die Krankenversicherung benötigt.

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Re: Rückkehr nach D. - Krank, trotzdem GKV?

Beitragvon DKV-Service-Center » 12.08.2007, 15:35

Sorry imi

Das Gesundheitsreform hat ja doch einige positive Änderungen gebracht für manche Leute, nicht so selbstverständlich heutzutage! :wink:

leider nur für solche Fälle wie du sie geschildert hast, der Bekannte will doch nur nach Deutschland, weil er ne Erkrankung hat, ansonsten würde er bestimmt nicht zurückkommen. (Vermutung)

Die positiver Veränderung betrifft nur die Leute welche das Gesundheitssystem in Deutschland ausnutzen wollen bezahlen müssen das die Personen welche Ihr Lebenlang bezahlt haben, egal ob PKV oder GKV.
Gruß, von jemanden der die Reform verabscheut.

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Beitragvon imi » 12.08.2008, 16:44

Hallo zusammen,
anstatt ein neues Thema zu eröffnen, mache ich hier weiter (ist hoffentlich ok so!)
Mein 68 J. Bekannter ist jetzt wieder in D. Er war vor 4 Wochen bei der AOK Hessen um sich krankenversicherungsmässig anzumelden. Vor 15 J. war er bei der AOK Baden-Württemberg versichert, jahrelang.
Jetzt ist das eingetreten, was wir befürchtet haben - der Antrag läuft seit 4 Wochen, und die AOK lässt sich ganz viel Zeit. Auskünfte zu bekommen sind für mich unmöglich (Datenschutz!) und er ist zu krank um sich wirklich darum zu kümmern. Er hat zwar ein Schreiben bekommen mit neue KV Nummer und die Bestätigung dass er aufgenommen wird, aber 'erst nachdem alles geprüft ist'. Es wurden eine Menge Kopien und Formular ausgefüllt und nachgereicht (Rentenbescheid, Übersiedlung aus dem Ausland, eine Art Lebenslauf über sein Berufsleben und vieles mehr) aber die AOK schickt die Karte nicht und sagt auch nicht warum es so lange dauert!
Ich habe die Hotline für ihn angerufen, und lediglich den Auskunft bekommen, dass es in Bearbeitung und Prüfung ist. Aber nichts über die Ausstellung und Versand der Karte.
Jetzt muss er zum Arzt, es geht einfach nicht anders, und hofft, dass er anhand von diesem Schreiben behandelt wird. Im Krankenhausnotaufnahme letzte Woche waren sie diesbezüglich sehr unbürokratisch, zum Glück.
Frage: Mir ist klar, wir können sie nicht beeilen, aber ist es wirklich normal, dass es so lange dauert? Woran könnte es liegen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Jemand von Euch eine Idee hätte.
Vielen Dank erstmal!
Grüsse, Imi

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Beitragvon Rossi » 12.08.2008, 18:57

Warum es so lange dauert ist relativ einfach; Dein Bekannter gehört zu dem neuen Personenkreis im Sinne von § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V. Es ist einer der Ziele des WSG-GKV. Jeder soll in Deutschland versichert sein.

Die Krankenkassen sind nicht gerade hoch erfreut über diesen Personenkreis; denn schliesslich sind diese Personen keine Beitragshöchstzahler; nein im Gegenteil Minizahler mit hohen Leistungen. Mit anderen Worten, die KV´en wollen diesen Personenkreis nicht und puhlen bis ins kleinste Detail, ob nicht einer der Ausschlusstatbestände erfüllt ist um die Klamotte abzumeiern. Bei uns in der Region gehen alle § 5(1) 13´ner über den Schreibtisch des Gruppenleiters.

Und wenn man so die Rechtsprechung in dem Bereich vergleicht, dann sträuben sich die Kvén mit Händen und Füssen dagegen.

imi
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Beitragvon imi » 13.08.2008, 23:17

Danke, Rossi!
Sehr offen und ehrliche Antwort, ich habs mir zwar gedacht, aber konnte es mir nicht wirklich vorstellen. Jetzt musste der Bekannte zum Arzt (Schmerzen) und der Arzt hat telefonisch Rücksprache mit der KK gehalten (was gesagt wurde wissen nur sie..) und er wurde dann ganz normal behandelt, und zum Urologen überwiesen. Ohne KV Karte, nur mit Nummer.
Es geht also doch irgendwie - zum Glück!
Zum Glück war die Bürokratie nicht so schlimm wie es zuerst aussah. Aber die Karte kommt und kommt nicht... Ganz erledigt ist das alles noch nicht
Danke nochmal!


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