PKV mit oder ohne Beihilfeergänzung - Was nehmen?

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Woltax
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PKV mit oder ohne Beihilfeergänzung - Was nehmen?

Beitragvon Woltax » 10.03.2010, 11:58

Hallo Forum,

zur Erläuterung meiner Frage muss ich leider ein wenig ausholen:
Ich werde demnächst bei einer Behörde für 1,5 Jahre als Beamter auf Widerruf eingestellt und bin damit beihilfeberechtigt.
Nach dieser Zeit soll ich ins Beamtenverhältnis übernommen werden.
Leider habe ich mehrere Vorerkrankungen. Dennoch bietet mir eine PKV den Eintritt an, verlangt jedoch einen Risikozuschlag in Höhe von 50%. In diesem Angebot ist der Beihilfeergänzungstarif enthalten.

Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten:

1. Ich nehme das Angebot an.
2. Ich bleibe für die 1,5 Jahre in der gesetzlichen KV (was für mich kein Problem darstellen würde) und nutze dann die Öffnungsklausel. In dem Fall hätte ich einen Risikozuschlag von nur 30%. Jedoch müsste ich dann auf den Beihilfeergänzungstarif verzichten.

Frage: Welche Variante nehmen???

Ist natürlich ein Rechenexempel bei dem man orakeln muss. Ich habe mal überschlagen, dass ich mit dem Zuschlag von 30% über einen Zeitraum von 20 Jahren 12000 € - 15000 € (Abhängig von der Beitragssteigerung) gegenüber dem Zuschlag von 50% einspare. ((Hoffe ich habe richtig gerechnet :D ))

Kann man deswegen auf den Beihilfeergänzungstarif verzichten? Wie häufig nutzt man den und wie viel spare ich dadurch ein???

Würde mich über eure Erfahrungen zur Nutzung des Beihilfeergänzungstarifs freuen.

Ich hoffe, ihr könnt mich bei meiner Entscheidung unterstützen.

VG

Woltax

romkatzi
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Beitragvon romkatzi » 11.03.2010, 09:35

Hallo Woltax,

so ganz klar ist mir das noch nicht.

Was verstehst Du denn unter einem Beihilfeergänzungstarif? Normalerweise versteht man darunter den "Haupttarif" bei der PKV. Was Du aber meinst, ist wohl eine Zusatzversicherung für Personen mit Anspruch auf Beihilfe.

Ob Du die brauchst und wieviel dadurch sparst? Sagen wir mal so: Der Zusatztarife sind viele und ebenso, was sie bezahlen. Eine Aussage, ob der für Dich daher nützlich ist, ist daher nur schwer zu beantworten, wenn man nicht weiss, was der leistet und was Du brauchst.

Eines aber sollte klar sein: Solche Zusatzversicherungen sind wie alle Krankenversicherungen keine Geldanlageform, sondern sie sind so konzipiert, dass die Versicherungsunternehmen damit Geld verdienen. Du gehst also eine Wette ein, bei der die Wahrscheinlichkeit, dass es sich für Dich finanziell auf Dauer rentiert, gegen Dich ist. Allerdings bekommst Du dafür eine Absicherung für eventuelle Risiken, die Du allein nicht stemmen kannst.

Die Frage "wieviel spare ich damit ein?" ist hier also ein grundlegend falscher Ansatz, sondern sollte lauten "wieviel Geld ist es mir wert vor einem bestimmten Risiko geschützt zu werden?"

Schöne Grüße, Bernhard.

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Beitragvon Woltax » 11.03.2010, 14:37

Hallo Bernhard,

einverstanden - sparen ist wohl der falsche Ausdruck. Man könnte es auch so ausdrücken:"Mit welcher Variante fahre ich günstiger."

Unter dem Beihilfeergänzungstarif verstehe ich die Absicherung von Leistungen, die von der Beihilfe nicht erstattet werden. Das müssen wohl Dinge sein wie bestimmte Formen des Zahnersatzes, Krankenhaustagegeld, irgendwas bzgl. Brillen, usw. Leider kenne ich mich damit auch noch nicht so aus - ist halt völliges Neuland für mich.
Dennoch danke ich dir für deine Antwort.

VG

Woltax

P.S. Ich werde mal bei der Beihilfe anrufen um zu klären, was die Beihilfe nicht übernimmt. Danke für den Denkanstoß :D !

romkatzi
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Beitragvon romkatzi » 11.03.2010, 16:43

Hi Woltax,

Die Beihifeergänzungversicherung brauchst Du in jedem Fall,, denn auch wenn die Beihilfe Leistungen übernimmt, ist der Bemessungssatz i.d.R. 50%. Das heißt, die restlichen 50% ergänzt Du über diese Versicherung bei der PKV.

Dann gibts noch Zusatzversicherungen (recht billig), die ein paar Lücken schließen, die das füllen, was die Beihilfe bzw. der Ergänzungstarif nicht abdeckt.

In der Regel sind das Leistungen für Brillen, Psychotherapie, Auslandsbehandlungen, Kur- Sanatoriumsleistungen, Rechnungen über den GOÄ/GOZ-Höchstsätzen, Wahlarztkosten, Vorsorgekosten, Impfungen usw.. Hier kommt es v.a. darauf an, welches Beihilferecht zugrunde liegt.

Das sind halt Sachen, die es nicht unbedingt braucht und die man auch mal selber zahlen kann. Da der Beitrag relativ gering ist (außer man verichert den Wahlarzt dazu), normalerweise kein Problem.
In Deinem Fall wär das aber wahrscheinlich unrentabel, denn für eine Leistung, für die andere 5 € berappen, müsstest Du dann ja 50 € löhnen. Schon daran merkst Du, dass das nicht das Wahre sein kann.

Krankenhaustagegeldversicherungen sind wieder eine eigene Versicherungsart, denn die werden anders kalkuliert. Das Gleiche gilt für eine Auslandsreiseversicherung. Die kannst Du aber immer abschließen, unabhängig von Deinem Status GKV/PKV und auch bei enem anderen Versicherer.

Ist das denn schon sicher, dass Du die Zusatzsachen nicht doch (oder zumindest zum Teil) nicht auch später abschließen kannst? Oder Du gehst dann zu einem anderen Unternehmen, das vielleicht hier großzügiger ist?

Grüße, Bernhard.

Woltax
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Beitragvon Woltax » 11.03.2010, 17:08

Hallo Bernhard,

habe mich mal auf www.dienstleistungszentrum.de schlau gemacht. Da habe ich alle Infos zur Beihilfe gefunden. Sehr empfehlenswert.
Mit dem Beihilfeergänzungstarif meinte ich tatsächlich die Zusatzversicherung die die Lücken (Brille, 10% Labor- und Mat.-Kosten für Zahnersatz usw.) abdeckt.
Die zusätzlichen 50% zur eigentlichen Beihilfe sind im Angebot der PKV natürlich enthalten.
Werde jetzt mal mit der Versicherung sprechen, welchen zusätzlichen Beitrag ich für eine solche Zusatzversicherung zahlen müsste. Der Rest ist Abwägung.
Aber eins ist sicher: 50% Risikozuschlag ist mir zu viel. Da werde ich dann wohl auf die Öffnungsklausel zurückgreifen müssen.

VG

Woltax


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