seit 2008 kein PKV mehr

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Mimi2007
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seit 2008 kein PKV mehr

Beitragvon Mimi2007 » 19.08.2011, 11:33

Hallo Leute,
ich hoffe, jemand kann mir bei meinem Problem helfen und zwar:
Mein Mann ist selbstständiger Handwerker und hatte im August einen Unfall, bei dem er sich zwei Rückenwirbel gebrochen hat. Da er zu dem Zeitpunkt mit einem Helfer alleine in seiner Firma arbeitet, sind natürlich, bedingt durch den 6 wöchigen Ausfall nach dem Unfall einige Kunden abgesprungen. Die Kosten liefen weiter und ich muß niemanden sagen, daß es knapp wurde. Auf jeden Fall konnten wir dei Beiträge zur PKV nicht entrichten und er wurde Ende 2008 zum Januar 2009 gekündigt.
Zuerst haben wir gedacht, ok, suchen wir uns halt ne andere. Das war nicht so leicht. Er hatte Anfang 2008 eine feuchte Makularentzündung, die als degenerativ gilt und dann halt im August den Unfall. Da noch nicht abzuschätzen war, ob bedingt duch den Unfall noch mit Spätfolgen zu rechnen sei, hat jede angefragte PKV gezuckt, und hat ihn nicht genommen. Da ich mich bis diesem Jahr um meinen kranken Vater kümmern mußte, habe ich das Thema, ehrlich gesagt, verschlampt. Nun wollte ich das Thema Krankenversicherung gezielt angehen und muß feststellen, daß das nich so leicht ist. Fast 3 Jahre den Basis-Tarif nachzahlen, das stürzt uns in den Ruin. Ich habe zwischenzeitlich ein Gewerbe angemeldet und wollte ganz schlau sein und meinen Mann einfach für 800 € einstellen, damit er sozialversicherungspflichtig ist und in die GKV kann. Ich hatte auch bei der GKV angerufen und die teilten mir mit, daß halt erst die Lücke der PKV geschlossen werden muß. Zumal auch erst geprüft werden würde, warum er jetzt in die GKV wechseln will. Hat er sein Gewerbe abgemeldet? Wenn nein, warum arbeitet er für 800 € bei mir? Ich traue mich nicht, noch einmal bei einer anderen GKV zu fragen, und ggf. die Karten nicht so offen auf den Tisch zu legen, weil das wäre dann bestimmt Versicherungsbetrug, den sie zu allem Überfluß garantiert sowieso herausbekommen würden. Ich sehe nun schon fast keine andere Möglichkeit, als rückwirken 3 Jahre den Basis Tarif für knapp 600 € montl. + Strafe zu zahlen. Kennt ggf. jemand einen günstigeren Anbieter für den Basis Tarif, oder noch besser, fällt jemanden eine andere legale Lösung für mein Problem ein? Ich bin mit meinem Latein echt am Ende und bin Euch für alle Meinungen und Vorschläge jetzt schon sehr sehr dankbar! In Erwartung auf viele nützliche Tips von Euch verbleibe ich
Eure Mimi
.-.

Dipling
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Beitragvon Dipling » 19.08.2011, 14:27

M.E. bestehen folgende Möglichkeiten:

- Wiederversicherung im Basistarif bei einer PKV nach Wahl: Einmaliger Strafzuschlag bei Vertragsabschluss ca. 5000 EUR (eine Beitragsnachzahlung fällt dagegen nicht an!).

- Aufgabe des Gewerbes und hauptberufliche Aufnahme einer sozialversichungspflichtigen Beschäftigung (Annahme: Alter unter 55 Jahren). Für die Forderung der GKV, die Lücke in der PKV zu schließen, gibt es keine Rechtsgrundlage.
Das Arbeitsverhältnis muss aber ernstlich vereinbart sein, da wird die GKV (erst recht bei Ehegattenarbeitsverhältnissen) Prüfungen vornehmen.

- Wenn als Ehefrau eine GKV besteht, ist die Aufgabe des Gewerbes und die kostenlose Mitversicherung des Ehemannes eine Option, wenn dessen Einkünfte 365 EUR monatlich nicht überschreiten.

Mimi2007
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Beitragvon Mimi2007 » 19.08.2011, 14:59

Hallo Dipling,

vielen Dank für Deine Antwort. Sind es im Basis-Bereich pauschal 5000 € oder gibt es da eine Berechnugsgrundlage? Und dann fallen tatsächlich keine Beiträge mehr an? Trotzdem, das ist natürlich schon ne heftige Ansage. Das mit der Aufgabe des Gewerbes haben wir uns auch schon überlegt. Allerdings läuft die Firma gut und länger als ca. 4 Wochen können wir nicht zu machen. Ob da wohl jemand eine Prüfung vornimmt, wenn man es so macht und dann nach 4 Wochen wieder das Gewerbe anmeldet? Ich meine, die lassen sich ja auch nicht über den Leisten ziehen, wenn es um so etwas geht. Aber ich gebe Dir recht, es ist auf jeden Fall die interessanteste Altanative und durchaus einer Überlegung Wert! Vielen lieben Dank für die Hilfe!
LG
Mimi

Dipling
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Beitragvon Dipling » 19.08.2011, 15:23

Nicht pauschal. Berechnungsgrundlage:
Von Februar 2009 - Mai 2009 je einen Monatsbeitrag Strafzuschlag. Für jeden weiteren Monat nur 1/6 eines Monatsbeitrages.

Einige wenige PKVen fordern in den Normaltarifen zur Zeit keinen Strafzuschlag. Aus gesundheitlichen Gründen kommt aber offenbar nur der Basistarif in Frage.

Um dauerhaft in der GKV verbleiben zu können, müsste der Ehemann 12 Monate ununterbrochen in der GKV versichert sein.
4 Wochen als Angestellter reichen schon aus diesem Grund nicht und die GKV würde den Ehemann anschließend an die PKV verweisen.

Philipp Mättig
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Beitragvon Philipp Mättig » 19.08.2011, 15:40

Dipling hat geschrieben:
Um dauerhaft in der GKV verbleiben zu können, müsste der Ehemann 12 Monate ununterbrochen in der GKV versichert sein.
4 Wochen als Angestellter reichen schon aus diesem Grund nicht und die GKV würde den Ehemann anschließend an die PKV verweisen.


Ja, grunsätzlich ist das so, wäre da nicht
§ 5 SGB V Versicherungspflicht Absatz 1 Satz 13

Und da der hier greift, reicht ein Tag!

Da macht aber das Ding mit der Familienversicherung mutmaßlich mehr Sinn.

Wenn hier keine neuen Sachen dazu gekommen sind, seh' ich hier allerdings durchaus eine Möglichkeit der Versicherung im Normaltarif. Das muss man aber prüfen. Dann gibt's interessante Konstellationen bzgl. des Zuschlags. Das alles muss man aber individuell prüfen!

Gruß
Philipp

Mimi2007
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Beitragvon Mimi2007 » 19.08.2011, 18:24

ok, ich werde nächste Woche mal bei meiner GKV vorsprechen, welche Möglichkeiten dort für die Familienversicherung bestehen. Aber ich denke, so wie es aussieht, werden wir uns auf die 5000 € einrichten müssen. Aber Hauptsache, er ist überhaupt wieder versichert. So weit so gut, muss er denn dann im Basis-Tarif verbleiben? Eigenlich habe ich mit dem Basis-Tarif ein Problem, weil er einfach sauteuer ist und dafür schlechte Leistungen hat. Kennt sich denn jemand damit aus, wie es klappen könnte, ihn dann von der PKV als freiwilliges Mitglied in die GKV unter zu bekommen. Da er erst 44 Jahr alt ist, sollte das doch irgendwie klappen oder? Die Leistungen in der PKV sind zwar super, aber im nachhinein betrachtet, wer soll das später im Alter bezahlen? Dann kann man sich ja besser noch zusatz versichert, oder was meint Ihr? Ich muß Euch noch mal ein riesiges Lob aussprechen und mich nochmals bedanken. Ich habe mir wirklich in den letzten Woche blutige Füße gelaufen und den Mund fusselig geredet, und habe nirgendwo solche Auskünfte bekommen!
Lieben Dank an alle
Mimi

Philipp Mättig
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Beitragvon Philipp Mättig » 20.08.2011, 00:15

Hallo,

1. Welche gesundheitlichen Probleme sind aktuell vorhanden ?
2. Sind Behandlungen geplant ?
3. Was wurde in den letzten 5 Jahren behandelt (Schnupfen / Erkältung mal nicht betrachtet)
4. Gibt's harte negative Bonitätsmerkmale ?

Aufgrund Ihrer Schilderung geh' ich davon aus, dass Ihr Mann durchaus noch in Normaltarifen versicherbar ist !

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Beitragvon PKVLaie » 20.08.2011, 04:24

Philchen hat geschrieben:Hallo,

1. Welche gesundheitlichen Probleme sind aktuell vorhanden ?
2. Sind Behandlungen geplant ?
3. Was wurde in den letzten 5 Jahren behandelt (Schnupfen / Erkältung mal nicht betrachtet)
4. Gibt's harte negative Bonitätsmerkmale ?

Aufgrund Ihrer Schilderung geh' ich davon aus, dass Ihr Mann durchaus noch in Normaltarifen versicherbar ist !


Ehrlich gesagt wundert mich das etwas. Es ist von einer "feuchte Makularentzündung, die als degenerativ gilt" die Rede.
Der Begriff Makularentzündung sagt mir nichts, Google sagt er auch nichts, ich vermute aber, es ist eine Makuladegeneration gemeint.
Ist das wirklich in einem Normaltarif versicherbar?


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