PKV und Rente

Erfahrungsberichte, Beitragserhöhungen, Versicherungspflicht, gesetzlich oder privat, usw.

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buehli52
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PKV und Rente

Beitragvon buehli52 » 18.07.2011, 22:45

Ich habe mich bis vor kurzem nicht mit dem o.g. Thema beschäftigt, da ich meinte ich sei noch zu weit weg. Jetzt bin ich aber wegen Krankheit schwerbehindert geworden und daurch auch in der Lage mit 60 + 6 Monaten in Rente zu gehen.
Beim Nachrechen der finanziellen Möglichkeiten habe ich einen kleinen Schock erlitten. Meine Rente würde ca. 1.500 € betragen. Meine Kranken versicherung bei der Gothaer kostet derzeit 469 €. Mein Selbsbehalt beträgt umgerechnet monatl. 107 €. Das heißt: Mein Aufwand für die Krankenversicherung wäre monatlich 576 €. Die Rentenversicherung gibt einen (Mini)-Zuschuß von 7,3%, das sind ca. 110 €. Bei mir verbleiben also 466 €. Was mich ins Grübeln kommen lässt ist außerdem die Tatsache, dass die Gothaer in den letzten zwei Jahren den Beitrag um insgesamt 46 % angehoben hat. Alle zukünftigen Beitragserhöhungen gingen wohl hauptsächlich zu meinen Lasten, da weder mit einer deftigen Rentenerhöhung noch mit Erhöhungen des Zuschusses zu rechnen ist.

Meine Fragen jetzt: Wer hat eine Idee wie ich aus dem Dilemma herauskommen könnte. Wie könnte ich meinen Beitrag reduzieren ? Gibt es noch irgendwelche Möglichkeit zum Wechsel in die GKV ?

Meine Daten: Ich bin 58 Jahre alt männlich und seit ca. 30 Jahren privatverischert. Mein derzeitiges Gehalt liegt über der Bemessungsgrenze. Ich bin geschieden. Mein jetziger Tarif ist sehr umfassend (Max). Die bisherigen Alternativangebote der Gothaer waren nicht günstiger bzw. teilweise sogar teurer und nicht so umfänglich.

buehli52

Rossi
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Beitragvon Rossi » 18.07.2011, 23:02

Tja, jenes ist das bekannte Problem.

Wenn Du seinerzeit nicht der Solidargemeinschaft den Rücken gekehrt hättest, dann würde man Dich im Rentenalter mit dieser treuen Mitgliedschaft belohnen.

Denn dann würde der Rundumschutz in der Solidargemeinschaft (GKV) nur einen Abzug von 10,2 % der Rente bedeuten. Mithin also eine Versicherung in der GKV für schlappe 160,00 Ocken.

Nu hast Du aber den Salat und musst für die priv. Kv. 470,00 Euro monatlich zzgl. SB von 1.200 Ocken löhnen.

Du kannst allenfalls noch eine Tarifumstellung in der PKV versuchen; mehr aber nicht.

Sorry, ich sehe derzeit keinen Weg um in die Solidargemeinschaft zu kommen.

Was noch möglich wäre, ist völlig utopisch um wieder in die GKV zu kommen.

Du müsstes erst einmal die Rente erhalten. Danach 2,5 Jahre warten und dann (nach Ablauf der 2,5 Jahre des Rentenbezuges) eine sv-pflichtige Beschäftigung von min. 12 Monaten aufnehmen. So könntest Du dauerhaftes Mitglied der Solidargemeinschaft wieder werden.

Die 12 Monate sv-pflichtige Beschäftigung könnte man noch umgehen, wenn Du kurz vorher die priv. Kv. wechselst und zu einer anderen priv. Kv. gehst. Dann brauchst Du keine 12 Monate Beschäftigung, hier würde nur bspw. 1 Woche ausreichen!

buehli52
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Beitragvon buehli52 » 19.07.2011, 15:17

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Aber ich habe dann noch folgende Nachfragen:

1) Was hat es denn mit dem gesetzlichen Zuschlag auf sich ?
Kann man tatsächlich erwarten, dass die Beiträge ab dem 60
Lebensjahr langsamer steigen ?

2) Gibt es die Möglichkeit über Arbeitslosigkeit und Eintritt in die
Familienversicherung der Frau (habe im Moment zwar keine) noch ?

Gruß

buehli52

Philipp Mättig
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Beitragvon Philipp Mättig » 19.07.2011, 20:23

Hallo buehli,

es könnte schlimmer sein! Da hab ich schon ganz andere Sachen erlebt! Ich vermute mal, das zu der gesetzlichen Rente noch andere Bezüge dazu kommen, respektive die Different jahrelang gespart wurde!
Jetzt kann man nach §204 VVG umstellen. Hier bietet sich die Hilfe eines Versicherungsberater an. Ansonsten steht Ihnen noch der Standard-Tarif offen. Da sollten Sie nach der Vorversicherungszeit erheblich niedrigere Beiträge bezahlen! Die Frage: Wollen Sie das ? Sie sind schwer behindert!

Gruß
Philipp

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Beitragvon buehli52 » 08.09.2011, 19:32

@Philchen

Wenn die Beitragserhöhungungen sich so weiterentwickeln wie in den letzten zwei Jahren, bleibt mir gar nichts anderes übrig als in den Standard-Tarif zu wechseln.
Aber mal zwei Fragen dazu: Gibt es den Standard-Tarif nicht erst ab 65 J. ?
Und gibt es im Standard-Tarif auch noch jährliche Selbstbehalte ?

Gruß
buehli

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Beitragvon sct » 11.09.2011, 22:30

Kann ich verstehen. Ich bin zwar erst 42 aber auch ich mache mir da so meine Gedanken. Hochgerechnet würde ich mit 65 bei über 1000€ Versicherungsprämie liegen. Da liegst Du mit Deinen ~500€ Prämie noch wirklich gut was ich eigentlich ok finde. Der eigentliche Haken liegt im geringen Zuschuss, der ja an Deiner Rente bemessen wird. Als AN ist es die Hälfte der Prämie die Du vom AG bekommst. Leider wurde das Prinzip während des Rentenbezugs nicht übernommen und so schafft man sich demnächst Millionen arme Rentner.
Wenn Du eine Freundin hast ist das mit der Heirat wirklich eine gute Idee und schlägst gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Du hast eine nette Frau an Deiner Seite und musst nicht mehr die horrenden Beiträge bezahlen.

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Beitragvon Rossi » 11.09.2011, 22:52

Hm,

Wenn Du eine Freundin hast ist das mit der Heirat wirklich eine gute Idee und schlägst gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Du hast eine nette Frau an Deiner Seite und musst nicht mehr die horrenden Beiträge bezahlen.


Und wie soll das mit der Heirat und der Rückkehr zur Solidargemeinschaft funtkonieren?

sct
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Beitragvon sct » 11.09.2011, 22:56

Rossi hat geschrieben:Und wie soll das mit der Heirat und der Rückkehr zur Solidargemeinschaft funtkonieren?

--> Was? Geht nicht? Dachte wirklich das man im Rahmen der Familienversicherung sogar nach 55 wieder in die GKV zurück kommt. Woher hab ich das bloss?

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Beitragvon ratte1 » 11.09.2011, 23:11

sct hat geschrieben:
Rossi hat geschrieben:Und wie soll das mit der Heirat und der Rückkehr zur Solidargemeinschaft funtkonieren?

--> Was? Geht nicht? Dachte wirklich das man im Rahmen der Familienversicherung sogar nach 55 wieder in die GKV zurück kommt.
Nee, nicht mit einem solchen Einkommen. Gesetzliche Grundlage s. hier: http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__10.html
sct hat geschrieben:Woher hab ich das bloss?
Diese Frage kannst du dir nur selbst beantworten.

MfG
ratte1

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Beitragvon JarvisCocker » 13.09.2011, 00:12

sct hat geschrieben:
Rossi hat geschrieben:Und wie soll das mit der Heirat und der Rückkehr zur Solidargemeinschaft funtkonieren?

--> Was? Geht nicht? Dachte wirklich das man im Rahmen der Familienversicherung sogar nach 55 wieder in die GKV zurück kommt. Woher hab ich das bloss?


hier aus dem Forum.. :D

http://forum-krankenversicherung.de/vie ... 4148#24148

klaus52
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Beitragvon klaus52 » 20.10.2011, 15:13

Ich suche für eine NDR-Fernsehdokumentation über Altersarmut Betroffene, die u.a. durch hohe Krankenkassenbeiträge unter der Grundsicherung liegen. Kann mir jemand weiter helfen?

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Beitragvon DKV-Service-Center » 21.10.2011, 00:10

Hallo Klaus
ups habe ich Hallo gesagt!

ich habe eine Bitte, machen Sie Ihre Arbeit gründlich und gewissenhaft, schon allein wie Sie hier auftreten. Ihre Fragestellung zeugt von sehr großer Unkenntnis der Materie, ich nehme an es geht wieder einmal nur darum eine Sau durchs Dorf zu jagen. Zur Info Krankenkassenbeiträge
werden vom Einkommen berechnet, das heißt wer
wenig Einkommen, sprich Rente hat muss auch wenig bezahlen.
Gruß
R.Maaß

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Beitragvon ratte1 » 21.10.2011, 10:43

DKV-Service-Center hat geschrieben:Zur Info Krankenkassenbeiträge
werden vom Einkommen berechnet, das heißt wer
wenig Einkommen, sprich Rente hat muss auch wenig bezahlen.
Das gilt jedoch nur bei gesetzlich Krankenversicherten. Da die Anfrage unter der PKV eingestellt wurde, glaube ich, dass sich der Aufruf an privat Krankenversicherte wendet. Und in der privaten KV ist die Höhe des Einkommens egal, die Beiträge werden da nach dem persönlichen Gesundheitsrisiko erhoben.

MfG
ratte1

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Beitragvon DKV-Service-Center » 22.10.2011, 00:13

Hi Ratte
Das war ja der Wunde Punkt unsere Jurnallie Postet im PKV Bereich spricht aber von Krankenkassenbeiträgen, welche es nur im GKV Bereich gibt.
Gruß

OnkelJoe24
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Neuer Betroffener hat ebenfalls eine Frage

Beitragvon OnkelJoe24 » 18.01.2012, 09:00

Tag Rossi,
ich verfolge seit einiger Zeit interessiert das Forum - auch als Betroffener.
Z.Zt. kämpfe ich noch mit meiner PKV wegen einer Härtefallregelung, auch eine Idee aus eurem Forum. Nun bin ich auf deinem Beitrag hier gestoßen vom 18.07.11 22.02 Uhr.
Da ich seit über 2,5 Jahren Altersrente beziehe und die Möglichkeit bzw. Chance hätte, ein Arbeitsverhältnis aufzunehmen, bitte ich um Info, was ich tun muss, um wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren zu können.

Ich beziehe mich hier auf dein Zitat "Du müsstes erst einmal die Rente erhalten. Danach 2,5 Jahre warten und dann (nach Ablauf der 2,5 Jahre des Rentenbezuges) eine sv-pflichtige Beschäftigung von min. 12 Monaten aufnehmen. So könntest Du dauerhaftes Mitglied der Solidargemeinschaft wieder werden."

Ich würde mich freuen von dir zu hören.

OnkelJoe24


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