Wie bekomme ich meinen Mann in eine Kranken-u.Pflegeversich.

Erfahrungsberichte, Beitragserhöhungen, Versicherungspflicht, gesetzlich oder privat, usw.

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Fernweh2005
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Wie bekomme ich meinen Mann in eine Kranken-u.Pflegeversich.

Beitragvon Fernweh2005 » 08.11.2014, 22:05

Mein Mann war vor seiner Pensionierung selbstständig und immer gesund.Da er schon vor Jahren sehr hohe Krankenversicherungsbeiträge in der privaten Krankenversicherung zahlen musste,aber nie krank war,hat er den Sinn dieser Ausgaben nicht mehr eingesehen,und einfach die Krankenkasse gekündigt.Das ist nun gut 15 Jahre her.Seither spart er sich also diese Ausgabe obwohl er immer überdurchschnittlich verdient hat und es sich durchaus hätte leisten können.Nun ist er inzwischen Ende 70 und ich stelle fest,dass sich doch hin und wieder kleinere Krankheiten bemerkbar machen,deren Kosten er allerdings bisher locker aus der "Portokasse" begleichen konnte.Seit 01.01.2009 gibt es nun aber eine gesetzliche Krankenversicherungspflicht.Dies blendet er allerdings völlig aus...nach dem Motto:ich lasse mir nichts vorschreiben.Mir macht das inzwischen totale Angst,weil ich bei meinem Mann auch neben seiner vehementen Kranken-und Pflegeversicherungsverweigerung auch einen gewissen Altersstarrsinn und allgemeinen geistigen Abbau feststellen muss und zudem immer das Damoklesschwert eines plötzlichen Unfalls mit eventuellen Spätfolgen über allem schwebt,welche uns eventuell ohne gesetzlich vorgeschriebene Absicherung unsere gesamte Existenz kosten könnten.Es ist ja nicht so,dass er es nicht leisten könnte...aber er weigert sich einfach.Nun frage ich mich,was kann ich tun,bzw,wo kann ich mich hinwenden,um ihn dazu zu bringen,den gesetzlichen Vorgaben Rechnung zu tragen und für den Notfall abgesichert zu sein.Über Antworten wäre ich sehr dankbar....

GS
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Beitragvon GS » 09.11.2014, 23:12

Hallo grußloses Fernweh2005,

Hopfen und Malz scheinen da verloren zu sein. Lassen Sie sich im eigenen Interesse auch notariell über die möglichen Konsequenzen seiner Sturheit beraten, auch über die Alternativen wie Gütertrennung, Scheidung bzw. mit der Androhung solcher Feinheiten. Vielleicht hilfts ja. Wahrscheinlich nicht.

Das versicherungstechnische Kapitel ist vermutlich schon bekannt: Wenn er doch noch die Kurve nimmt, hieße das für ihn ca. 16 Monatsbeiträge "Basistarif" (5 aus 1. HJ 2009 und ca 66/6 für die Zeit danach. Ca. 11.000 €, also ein Schnäppchen nach 15 Jahren Beitragsschinderei.

Beklagen könnte er sich nicht - wenn er die Beiträge wenigstens zum Teil gebunkert hat, ist es für ihn ein Trinkgeld, wenn er jetzt die Reißleine zieht. Vielleicht überzeugt ihn das: Bisher hat er das System durch den Ausstieg ausgetrickst, und ab sofort durch den Einstieg ...

Fernweh? Packen Sie die Koffer und ab, weg und fort, mit unbekanntem Ziel. Wenn Sie nach vier Wochen zurückkommen, holt Sie ein Frisch-Basistarifanwärter am Flughafen oder am Bahnhof ab - wetten?

Gruß von
Gerhard

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Beitragvon Fernweh2005 » 12.11.2014, 13:43

Hallo Gerhard,
danke für die nette Antwort. Leider halte ich die letzt erwähnte Alternative zur Lösung des Problems für keine so gute Idee......so alterstarrsinning und irrational wie mein Mann derzeit tickt, würden aller Wahrscheinlichkeit nach in meiner Sommer-Sonnen-Urlaubsabwesenheit die Schlösser im gesamten Haus ausgetauscht sein, und er hätte vermutlich höchstselbst die Scheidung eingereicht....*zwinker,schmunzel* ....eine Kranken-u.Pflegeversicherung hätte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch immer nicht,aber dafür dann eventuell einen dritten Sportwagen in der Garage,die bis vor dem Urlaub die meine war....
In diesem Sinne beste Grüße
von Ramona

Frank
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Beitragvon Frank » 12.11.2014, 14:17

Hallo Ramona,

der Großteil der Gesundheitskosten fällt im Alter an. Zum Beispiel im letzten Lebensjahr kostet ein Patient
den Krankenkassen durchschnittlich ca. 27.000 Euro. Wenn keine KV besteht, wird auch keine Pflegeversicherung
vorhanden sein. Ich hoffe Ihr habt genügend Vermögen aufgebaut.

Keine Pflegeversicherung zu haben ist eine Ordnungswidrigkeit. Die zuständige Behörde der Stadt oder des Landkreises
wird dann ein Verfahren einleiten. Vielleicht hilft das.

Gruß
Frank

Dipling
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Beitragvon Dipling » 12.11.2014, 15:55

Weil manchmal die einfachsten Sachen übersehen werden - ggf. ist eine Familienversicherung möglich (also wenn die Threaderstellerin gesetzlich versichert ist und der Ehemann nur geringe Einkünfte hat bzw. von seinem Vermögen lebt). Gegen eine kostenlose Mitversicherung hätte sicher selbst der hartnäckigste Schwabe nichts einzuwenden.

Einen neuen PKV-Vertrag müsste der Ehemann schon selbst unterschreiben. Eine gesetzliche Betreuung oder dass eine Vorsorgevollmacht greift, liegt ja offenbar nicht vor.

Keine Pflegeversicherung zu haben, ist nach dem Gesetzestext nur dann eine Ordnungswidrigkeit, wenn eine private Krankenversicherung besteht - was hier nicht der Fall ist.
§ 23 SGB XI
(1) Personen, die gegen das Risiko Krankheit bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen mit Anspruch auf allgemeine Krankenhausleistungen oder im Rahmen von Versicherungsverträgen, die der Versicherungspflicht nach § 193 Abs. 3 des Versicherungsvertragsgesetzes genügen, versichert sind, sind vorbehaltlich des Absatzes 2 verpflichtet, bei diesem Unternehmen zur Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit einen Versicherungsvertrag abzuschließen und aufrechtzuerhalten.

Keine Krankenversicherung zu haben ist zwar auch gesetzeswidrig, aber das wird mit Ausnahme von Strafzuschlägen bei Vertragsabschluss nicht sanktioniert.


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