Gesundheitsreform - Wie versichere ich mich jetzt? Hilfe!

Beitragssätze, Kassenwahlrecht, Versicherungspflicht, SGB V, usw.

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Gast100

Beitragvon Gast100 » 06.01.2008, 18:10

Ganz abgesehen davon, wie problematisch und unmoralisch das neue Gesetz in Wirklichkeit ist:

Wo kein Richter ist, ist auch kein Gesetz.

Und das Gesetz ist zum Glück auch nicht vom höchsten Rang.

Der berühmte Soziologe Franz Oppenheimer schrieb:

Der Staat ist "seiner Entstehung nach ganz und seinem Wesen nach auf seinen ersten Daseinsstufen fast ganz eine gesellschaftliche Einrichtung, die von einer siegreichen Menschengruppe einer besiegten Menschengruppe aufgezwungen wurde mit dem einzigen Zwecke, die Herrschaft der ersten über die letzte zu regeln und gegen innere Aufstände und äußere Angriffe zu sichern. Und die Herrschaft hatte keinerlei andere Endabsicht als die ökonomische Ausbeutung der Besiegten durch die Sieger. Kein primitiver »Staat« der Weltgeschichte ist anders entstanden...“

„Jeder Staat der Vergangenheit und Geschichte, dem dieser Name unbestritten zukommt, jeder Staat vor allem, der in seiner Entwicklung zu höheren Stufen der Macht, der Größe und des Reichtums weltgeschichtlich bedeutsam geworden ist, war oder ist ein Klassenstaat, d. h. eine Hierarchie von einander über- und untergeordneten Schichten oder Klassen mit verschiedenem Recht und verschiedenem Einkommen.“

fwilke
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Beitragvon fwilke » 06.01.2008, 21:02

Sie unterliegen einem fatalen Irrtum:
Gesetze gelten auch dort, wo keine Richter sind!

Rossi
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Beitragvon Rossi » 07.01.2008, 00:17

Mal ne Preisfrage - Gast 100?

Du fährst doch mit Sicherheit auch ein Kraftfahrzeug, oder?!?!

Hier hast Du bestimmt ne Haftpflichtversicherung, oder?

Ist diese Haftpflichtverischerung auch problematisch und unmoralisch. Hier ist man doch auch kraft Gesetzes verpflichtet ne Versicherung abzuschliessen. Aber dieses ist bestimmt etwas ganz anderes, oder?

Gast100

Beitragvon Gast100 » 07.01.2008, 00:24

Ich habe nichts über die staatliche Gültigkeitsauslegung ausgesagt.

Aber schön! Gottes Gesetz und damit das Gewissen, steht weit über dem.

Also, was wollen Sie eigentlich?

jack24
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Beitragvon jack24 » 07.01.2008, 13:43

Hui, da gabs ja über das Wochenende rege Antwort. Erstmal vielen DANK dafür und auch die Privatnachrichten. Die Meinungen gehen hier ja sehr stark auseinander. Aus der Diskussion haben sich für mich nun neue Fragen ergeben...hoffe auf die habt ihr auch Antwort.

Erstmal noch folgendes zu meiner Situation:
Ich wurde gefragt ob ich denn noch lange selbstständig bin. Ich strebe eine Festanstellung möglichst bald an....ich denke so in den nächsten 6 Monaten ist realistisch. Sprich die GKV würde wieder greifen. Aber wer weiss schon wie die Bewerbungen laufen. Solange bleibe ich selbstständig, Hartz4 beantragen kommt für mich, solange ich mich so über Wasser halten kann, nicht in Frage.

Ok, folgende Fragen hätte ich dann noch, mit Bitte um kurzes Feedback von Euch:

1) Wenn ich mich jetzt Privat versichere, und irgendwann die Gesetzliche doch auf die Versicherungslücke aufmerksam wird, dann muss ich lediglich für diese Lücke nachbezahlen und kann weiterhin in der privaten bleiben? (Selbständigkeit natürlich vorausgesetzt)

2) Angenommen ich versichere mich nun in der PKV, beginne dann in 6 Monaten ein Angestelltenverhältnis, dann bin ich ja automatisch in der GKV versichert. Kann ich mir die GKV dann selber aussuchen, oder muss ich zurück in die DAK?

3) Ich entscheide mich Privat zu versichern. Wie lange dauert es bis ich "wirklich" bei einer PKV versichert bin? Wartezeiten, Voruntersuchung...?

4) Ganz klar. Da ich mittelfristig zwangsläufig wohl eh wieder in der gesetzlichen landen werde, wäre eine GKV auch derzeit meine erste Wahl...wenn diese Rückzahlungen nicht wären.
a.) Rückzahlungen...wieivel müsste ich seit Apr07 monatlich entrichtet haben? Status: Wie gesagt, Selbstständig, als Nebengewerbe, Einkommen ca 400EUR im Monat. War seit Apr07 nicht beim Arzt oder so, falls das überhaupt relevant ist. Auf was lassen sich die GKVs bei der Wahl der Ratenhöhe ein?
c.) Wie hoch wäre inder GKV mein monatlicher Beitrag? Höre immer was zwischen 160-260EUR.

5) Hab mich im Internet schon mal nach PKV umgeschaut. Bin zb auf die Huk-Coburg gestossen. Eine PKV würde mich wohl gute 100EUR im Monat kosten mit gewissem Selbstbehalt. Lieg ich da richtig?

6) Teufel an die Wand mal: Beim Verfassen eines Forenbeitrags in einem Krankenversicherungsforum rutsch ich vom Hocker, brech mir die Hand und muss mit komplizierten Bruch ins Krankenhaus. Zahlt im Moment die DAK für mich, da ich ja eigentlich bei Ihr pflichtversichert bin?

7) In den ersten Antworten stand irgendwas mit "Ausland"? Hab ich nicht verstanden was es damit auf sich hat. Hab tatsächlich in 07, 3 Monate in England gelebt, allerdings war ich da nicht gemeldet oder sonst was.

Also, weiss echt nicht genau was ich tun soll. Kann mir natürlich auch keiner die Entscheidung abnehmen. Möchte natürlich gerne möglichst schnell wieder krankenversichert sein, vor allem wenn Punkt 6) nicht zutrifft. Wenn die DAK auf mich aufmerksam wird, von mir aus erst wenn ich wieder zwangsversichert bin bei irgendeiner GKV, kann ich halt besser damit leben als jetzt....dann das würde bedeuten ich hab nen festen Job und kann es mir leisten die Beiträge abzustottern.....! ACH ich weiss einfach nicht. ](*,)

Lieben DANK für weitere Antworten!

Grüsse,

Jacky

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Beitragvon fwilke » 07.01.2008, 22:31

Hallo nochmal!
1) Wenn ich mich jetzt Privat versichere, und irgendwann die Gesetzliche doch auf die Versicherungslücke aufmerksam wird, dann muss ich lediglich für diese Lücke nachbezahlen und kann weiterhin in der privaten bleiben? (Selbständigkeit natürlich vorausgesetzt)

Ja! Und Sie als fairer Geschäfsmann weisen doch selbst auf diese Lücke hin, oder?

2) Angenommen ich versichere mich nun in der PKV, beginne dann in 6 Monaten ein Angestelltenverhältnis, dann bin ich ja automatisch in der GKV versichert. Kann ich mir die GKV dann selber aussuchen, oder muss ich zurück in die DAK?

Welche Vorversicherungszeit haben Sie in der DAK verbracht? Diese Frage kann rossi vermutlich besser beantworten, oder ein Kollege...

3) Ich entscheide mich Privat zu versichern. Wie lange dauert es bis ich "wirklich" bei einer PKV versichert bin? Wartezeiten, Voruntersuchung...?

Es kommt darauf an, wie groß die Lücke ohne Vorversicherung schon ist (wenn ich jetzt zurückblättere, ist der Text weg, das lass ich lieber *g*) sowie auf die Gesellschaft. Einige mögen selbst einen Monat überhaupt nicht, andere akzeptieren auch längere Lücken ohne Wartezeiten. Ein Wartezeiterlass ist i.d.R. immer mit einer ärztlichen Untersuchung möglich.
Ein Voruntersuchung ist i.d.R. nicht notwendig, "nur" eine korrekte Beantwortung der Gesundheitsfragen.
Treten Sie aus der GKV in die PKV über, so können Sie innerhalb von zwei Monaten den PKV-Vertrag noch rückwirkend zum Austritt beginnen
lassen. Ansonsten muss der Antrag i.d.R. bis zum 15. eines Monats beim Versicherer vorliegen, um noch Versicherungsschutz ab dem 1. desselben Monats zu haben.

4) Ganz klar. Da ich mittelfristig zwangsläufig wohl eh wieder in der gesetzlichen landen werde, wäre eine GKV auch derzeit meine erste Wahl...wenn diese Rückzahlungen nicht wären.

Nochmal: Sie sind kraft Gesetzt zur Versicherung verpflichtet und schulden den Beitrag!

a.) Rückzahlungen...wieivel müsste ich seit Apr07 monatlich entrichtet haben? Status: Wie gesagt, Selbstständig, als Nebengewerbe, Einkommen ca 400EUR im Monat. War seit Apr07 nicht beim Arzt oder so, falls das überhaupt relevant ist. Auf was lassen sich die GKVs bei der Wahl der Ratenhöhe ein?

Mindestbeitrag (250-300€), oder wenn Sie Glück haben, den reduzierten Mindestbeitrag (170-200€). Ratenhöhe: Individuelle Vereinbarung!

c.) Wie hoch wäre inder GKV mein monatlicher Beitrag? Höre immer was zwischen 160-260EUR.

Siehe oben.

5) Hab mich im Internet schon mal nach PKV umgeschaut. Bin zb auf die Huk-Coburg gestossen. Eine PKV würde mich wohl gute 100EUR im Monat kosten mit gewissem Selbstbehalt. Lieg ich da richtig?

Nein! Lassen Sie die Finger von den E-Tarifen, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, evtl. längerfristig PKV-versichert zu sein!
Der Preis hängt von Ihrem Eintrittsalter, Geschlecht, Gesundheitszustand und Leistungen ab.

6) Teufel an die Wand mal: Beim Verfassen eines Forenbeitrags in einem Krankenversicherungsforum rutsch ich vom Hocker, brech mir die Hand und muss mit komplizierten Bruch ins Krankenhaus. Zahlt im Moment die DAK für mich, da ich ja eigentlich bei Ihr pflichtversichert bin?

Notfallbehandlungen: Ja. Aber dann sind Sie sofort dran mit der Nachzahlung!

7) In den ersten Antworten stand irgendwas mit "Ausland"? Hab ich nicht verstanden was es damit auf sich hat. Hab tatsächlich in 07, 3 Monate in England gelebt, allerdings war ich da nicht gemeldet oder sonst was.

Für diese Zeit könnten Sie von der Beitragszahlung verschont sein.

Mein Tipp: Handeln Sie, schnell! Sie leben illegal!

Frank Wilke

P.S.: Das Leben an sich ist natürlich jedem freigestellt. Nur das Unterschlagen der Beiträge ist illegal.

Rossi
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Beitragvon Rossi » 07.01.2008, 23:51

) Angenommen ich versichere mich nun in der PKV, beginne dann in 6 Monaten ein Angestelltenverhältnis, dann bin ich ja automatisch in der GKV versichert. Kann ich mir die GKV dann selber aussuchen, oder muss ich zurück in die DAK?


Wenn Du vorher bei der DAK mindestens 18 Monate versichert gewesen bist, dann hast Du eine neues Wahlrecht; ansonsten musst Du wieder zur DAK.

6) Teufel an die Wand mal: Beim Verfassen eines Forenbeitrags in einem Krankenversicherungsforum rutsch ich vom Hocker, brech mir die Hand und muss mit komplizierten Bruch ins Krankenhaus. Zahlt im Moment die DAK für mich, da ich ja eigentlich bei Ihr pflichtversichert bin?


Du bist nicht nur eigentlich pflichtversichert, sondern definitiv. Jenes ist einer der postiven Aspekte des GKV-WSG. Die DAK wird daher zahlen müssen.

Und genau darum, musst Du auch selbstverständlich Beiträge zahlen. Aber auch wenn Du die Beiträge finanziell nicht auf einmal zahlen kannst, würdest Du für diesen komplizierten Beinbruch Leistungen erhalten.

Gast100

Beitragvon Gast100 » 08.01.2008, 00:56

> Und genau darum, musst Du auch selbstverständlich Beiträge zahlen.

Nee. Es müsste eigentlich nur, weil er als Staatssklave dazu verdonnert wurde. Ob das Sinn macht, ist sehr zu bezweifeln.

Cassiesmann
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Beitragvon Cassiesmann » 08.01.2008, 01:20

Gast100 hat geschrieben:> Und genau darum, musst Du auch selbstverständlich Beiträge zahlen.

Nee. Es müsste eigentlich nur, weil er als Staatssklave dazu verdonnert wurde. Ob das Sinn macht, ist sehr zu bezweifeln.


Du nervst gewaltig!

fwilke
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Beitragvon fwilke » 08.01.2008, 01:53

Wenn ich das mal unsachlich ergänzen darf: =D>

Rossi
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Beitragvon Rossi » 08.01.2008, 11:02

Jooh sehe ich auch so.

Ich habe langsam keine Lust mehr, auf so einer Ebene mit Gast100 zu diskutieren.

Gast100

Beitragvon Gast100 » 08.01.2008, 12:12

Cassiesmann hat geschrieben:Du nervst gewaltig!


Wer steht denn hier auf der Seite der Gewalt???

Frank
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Beitragvon Frank » 08.01.2008, 12:36

Können wir bitte zurück zum Thema kommen.

Hier sollen Hilfesuchende Fragen zur Krankenversicherung beantwortet bekommen.

Für eine politische Grundsatzdiskussion ist dies hier das falsche Forum.


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